Abgang mit Stil
Joe, Willie und Albert (Michael Caine, Morgan Freeman und Alan Arkin) haben es endgültig satt, in ihren letzten, goldenen Jahren jeden Penny einzeln umzudrehen und nehmen den Kampf gegen das US-Finanzsystem auf. Wenn ihnen ihre Bank und ihr Arbeitgeber nach jahrzehntelanger, pflichtbewusst ausgeübter Arbeit die wohl verdiente Rente verweigern, dann sorgen sie eben selbst für soziale Gerechtigkeit. Dabei gibt es jedoch ein entscheidendes Problem. Die drei Freunde sind einfach viel zu brav, um gute Kriminelle abzugeben. Damit ihr Plan, die eigene Bank auszurauben, nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, brauchen sie professionelle Hilfe. Zum Glück gibt es einen Schwiegersohn mit zurückliegender Drogenkarriere und Verbindungen zur Unterwelt. „Scrubs“-Star und Regisseur Zach Braff bedient sich bei dem gleichnamigen Klassiker von 1979 und hat sich für seine Neuinterpretation ein repräsentatives und gut harmonierendes Schauspielertrio zusammen gecastet. Auch für die Nebenrollen wurde sich sorgfältig umgeschaut. So mimt zum Beispiel Christopher Lloyd (alias Doc Brown aus „Zurück in die Zukunft“) mit sichtlicher Freude den obligatorisch dementen Tattergreis, der nie so richtig weiß, wo er gerade ist und was er da eigentlich macht. Und auch die drei Hauptdarsteller scheinen durchaus Spaß an ihrer kriminellen Alterskarriere zu haben. Innovationspreise gewinnt die Komödie aber nicht. Dafür kommt einem schlicht zu vieles bekannt vor und die Gesellschaftskritik ist zwar nachvollziehbar, aber insgesamt zu plakativ umgesetzt. Wer dagegen Lust auf eine nette Komödie in seichten Gewässern mit einer vorzeigbaren Besetzung hat, darf ruhig mal reinschauen.