Officer Downe
Er ist wie eine Figur aus Frank Millers „Sin City“: Ein knallharter Cop, der den verbrecherischen „Abschaum“mit aller Gewalt aus seiner sündhaften Stadt spülen möchte. Allerdings ist er ein Untoter, der immer wieder regeneriert werden kann, sollte auch nur ein Atom von ihm übrig bleiben. Und auch seine Gegner sind comichafter und überzeichneter als Millers düsterer Ansatz. An der Spitze steht die Verbrecher-Organisation „The Fortune 500“, deren Köpfe Tiermasken tragen und sich ebenso verhalten. Zudem gibt es schwer bewaffnete Kriegernonnen, die offenbar dem 1990er-Jahre-Comic „Warrior Nun Areala“entliehen wurden. Wem das noch nicht genug ist, der darf sich auf einen bunt gekleideten Ninja-Clan freuen, der von jemandem angeführt wird, der aus einem Beat-Em-Up-Spiel wie „Galaxy Fight“stammen könnte und fatale „Mortal Kombat“-Moves drauf hat. All dies trifft in dieser kunterbunten Verfilmung von Joe Caseys brutaler Graphic-Novel aufeinander, wobei der geistige Vater auch das Drehbuch schrieb. Kim Coates („Sons Of Anarchy“) spielt dabei den Terminator-gleichen Grindhouse-Polizisten, der die normale Mannstoppwirkung seiner Dienst-Pistole durch eine doppelläufige Splatter-Knarre ersetzt hat. Seine Äußerungen kennzeichnen Downe als rassistisch-extremistischen Soziopathen, seine Spiegelmonologe als selbstverliebten Narzisten. In seinen Augen ist er eben das Gesetz. Und wer nicht spurt, wird platt gemacht. All zu ernst nimmt sich die Comic-Verfilmung allerdings nicht. Alles in allem ist es ein ziemlich extremer, schnell geschnittener Splatter-Trash-Exzess, der ohne bodenständige, glaubhafte Charaktere auskommt.