Playing God
Einige Filme altern sehr gut, andere sind und bleiben einfach ein Produkt ihrer Zeit. „Playing God“gehört leider in die letztere Kategorie. Die obskure und tiefschwarze Krimikomödie über den drogensüchtigen Ex-Chirurgen Eugene Sands (David Duchovny), der durch einen Zufall als Arzt des Gangsterbosses Raymond Blossom (Timothy Hutton) arbeitet, sich dabei in dessen Freundin Claire (Angelina Jolie) verliebt und später vom FBI als Informant engagiert wird, ist einer dieser kuriosen Filme, die wohl nur in den 1990ern möglich waren. Die wirre Erzählstruktur mit dem gewollt coolen Voiceover von Duchovnys Charakter galt damals vielleicht noch als hip, ist aus heutiger Sicht allerdings nur ein erratisch präsentierter Haufen von Subplots, die entweder in Lichtgeschwindigkeit abgehandelt – oder einfach komplett vergessen werden. Regisseur Andy Wilson hat das eigentlich kluge Drehbuch von Mark Haskell Smith derart eingekürzt, dass „Playing God“stellenweise wie eine lose Aneinanderreihung von Szenen wirkt. Logiklücken sind also an der Tagesordnung. Und das ist im Endeffekt die größte Schwäche des Films, denn die Darsteller sind in ihren kruden Rollen durchweg unterhaltsam. Allen voran ein David Duchovny, der versucht, so wenig „Akte X“-Mulder wie möglich zu sein, und eine junge Angelina Jolie, die als verführerische Lolita überzeugt. Technisch kann sich der Film 20 Jahre nach seinem Kinodebüt ebenfalls sehen lassen. Zwar gibt es aufgrund der relativ niedrigen Bitrate kleine Kompressionsfehler und die Farbgebung schwankt zwischen satt und ausgeblichen, aber dafür sind Schärfe und Kontrast auf hohem Niveau. Die Audioqualität ist solide und begeistert mit einem abwechslungsreichen Musik-Score.