Verleugnung
In Zeiten von Begriffen wie „Fake News“oder „alternative Fakten“stellen sich viele die Frage, was eigentlich wahr ist. Mick Jacksons biografisches Gerichtsdrama „Verleugnung“nimmt dieses Phänomen auf und macht es zum Zentrum eines herausragenden Filmes, dessen Relevanz – sozial wie historisch – aktueller nicht sein könnte. Basierend auf einer (angeblich) wahren Geschichte dreht sich der Film um die US-Autorin und Dozentin Deborah Lipstadt (Rachel Weisz in Bestform). Ihr neuestes Buch über die Holocaust-Verschwörung ruft den selbsternannten, britischen Historiker David Irving (Timothy Spall) auf den Plan, der sich einen zweifelhaften Ruf als Holocaust-Leugner erarbeitet hat und angesichts von Lipstadts Äußerungen über ihn eine Verleumdungsklage anstrebt. Die couragierte Autorin formt daraufhin ein Team aus Anwälten, angeführt von Richard Rampton (Tom Wilkinson) und Anthony Julius (Andrew Scott), das nun in einem Prozess nicht nur den Holocaust beweisen – sondern Irving auch als antisemitischen Lügner entlarven will. Während „Verleugnung“eine beeindruckende Balance zwischen packendem Gerichtsdrama und historisch wichtiger Aufklärung findet, sind es vor allem die Darstellungen, die den Film zu etwas Besonderem machen. Bei der Technik beeindruckt der Film nicht. Wenig Details und flache Kontraste stören manchmal und die Tonkulisse bietet außer gut abgemischten Dialogen auch keine Highlights. Stattdessen konzentriert sich „Verleugnung“lieber vollends auf seine gehaltvolle Handlung und interessanten Charaktere. Absolut empfehlenswert.