Das Ritual
Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau (Janet-Laine Green) zieht der Polizeipsychologe Cal (Martin Sheen) mit seinem jungen Sohn (Harley Cross) nach New York. Schon kurz nach dem Einzug erzählt ihm einer seiner Patienten (Jimmy Smits) von einer Sekte, die für einen schwarzen Voodoo-Kult Menschen opfert. Die Mitglieder können, so behauptet der Patient, auch durch Wände gehen und von Menschen Besitz ergreifen. Nachdem zwei geopferte Jungen gefunden worden sind, fürchtet Cal, dass auch sein Sohn in Gefahr ist und taucht tief ein in die Subkultur des südamerikanischen Santería-Kultes. John Schlesinger konnte sich bei „Das Ritual“nicht entscheiden, ob sein Film ein geradliniger Horrorthriller sein sollte oder eine gesellschaftskritische Geschichte mit authentischen Figuren, die profunde Erfahrungen durchleben. Weil sich beides miteinander vermischt, wirkt „Das Ritual“recht behäbig, was die seinerzeit schlechten Kritiken und das bestenfalls moderate Einspielergebnis erklärt. Auch wenn „Das Ritual“keine vergessene Filmperle ist, lohnt sich das Ansehen wegen der schauspielerischen Leistungen, auch der von Harley Cross, der hier als Kinderdarsteller überzeugt und sogar für den „Young Artist Award“nominiert wurde, jedoch keine relevante Karriere aufbauen konnte. Eine seiner wenigen anderen Filmrollen war zehn Jahre später die des jugendlichen Entführungsopfers in „Perdita Durango“, in dem der Santería-Kult wieder eine wesentliche Rolle spielte. Das Bonusmaterial enthält neben einigen Interviews auch einen Filmkommentar von Bodo Traber und Gerd Naumann.