ANTON BRUCKNER:
SYMPHONY NO. 3
Man könnte sagen, dass Bruckner seiner Zeit voraus war. Zumindest kam die Uraufführung der zweiten Fassung von Anton Bruckners dritter Symphonie im Jahre 1877 nicht wirklich gut an. Vielleicht war sie etwas ungestüm für damalige Wiener Ohren, wurde sie doch als „Wagner-Symphonie“bezeichnet. Emotional ist die Musik auf jeden Fall, und diese Emotionalität transportiert der gefragte Dirigent Christian Thielemann mit der Staatskapelle Dresden sehr schön an das Publikum weiter. Man kann sich bestens in die Gefühlslandschaften von Bruckners Komposition einleben. Die musikalisch sehr ansprechende Darbietung der Staatskapelle Dresden und ihres Chefdirigenten erfolgt in der Münchner Philharmonie. Und beim Münchner Publikum kommt Bruckners 3., im Gegensatz zu damals in Wien, auch – ganz zu Recht – richtig gut an. Zuvor spielten sie die Sinfonien Nr. 4, 5, 6, 7, 8 und 9 ein. Einziger Wermutstropfen liegt in der Technik. Diese ist keineswegs schlecht, punktet sogar leicht über dem Durchschnitt in puncto Sound. Aber es fehlt das gewisse Extra, das die Blu-ray zu einem großartigen Kompletterlebnis werden lassen könnte. Ein etwas schärferes Bild in den Totalen, etwas mehr Räumlichkeit und Brillanz im Klang der löblicherweise vorhandenen LPCM-Spur, und schon könnte man vor dem heimischen Bildschirm das Gefühl erlangen, mittendrin zu sein. Nichtsdestotrotz bekommt man hier eine musikalische Achterbahn der Gefühle auf hohem Niveau geboten, für die es sich absolut lohnt, die Anschaffung zu tätigen. Bonusmaterial an sich gibt es nicht, aber ein kleines Booklet liegt der Blu-ray bei.