Die Geschichte der Liebe
In „Die Geschichte der Liebe“begleiten wir einen alten Mann mit einem so sonnigen Gemüt, dass Grumpy Cat daneben wie eine lebensbejahende Partymieze wirkt. Aber man kann es Léo (Derek Jacobi) nicht verübeln, denn er trauert um die Liebe, die er als junger Mann verlor und nie wieder zurück gewann. Die Geschichte spielt im New York der 2000er Jahre, wo der jüdische Léo als Akt-Modell arbeitet. Immer wieder wird die Handlung mit Rückblenden und Zeitsprüngen versetzt, wie beispielsweise in das Polen seiner Jugend, als er einer von drei jungen Männern war, die um die schöne Alma (Gemma Arterton) buhlten. Alma möchte denjenigen lieben, der am Schönsten schreibt. Für sie schreibt Léo „Die Geschichte der Liebe“. Als die deutschen Streitkräfte nahen, geht Alma nach New York. Zwar findet Léo sie später wieder, aber sie hat ihn tot geglaubt und inzwischen geheiratet. Der Film handelt noch von einer weiteren Alma (Sophie Nélisse), die zufällig im Malkurs ist, für den Léo Modell sitzt. Die Jugendliche ist nach der Alma aus dem Buch benannt, das auf italienisch erschienen ist und von ihrer Mutter innig geliebt wird. Nun wird Almas Mutter Léos Buch, das er selbst für verschollen hält, übersetzen. Radu Mihaileanus („Zug des Lebens“) neuester Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der amerikanischen Autorin Nicole Krauss und besticht durch satte Farben und schöne Bilder. Die Handlung ist schwieriger. Teilweise ist der Film poetisch und schön. Meist ist er recht kitschig und überzeichnet. In ersteren Momenten fühlt man mit, in letzteren schaut man vor allem weiter um zu sehen wie die zahlreichen Fäden zusammenlaufen.