Blu-ray Magazin

Akira Kurosawas Träume

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Akira Kurosawa ist einer der berühmtest­en und einflussre­ichsten Filmregiss­eure Japans. In den 1950er und 60er Jahren schuf er Klassiker wie „Die sieben Samurai“und „Yojimbo“, die als Vorlage für manche der erfolgreic­hsten Westernfil­me („Die glorreiche­n Sieben“und „Für eine Handvoll Dollar“) aller Zeiten dienten. Aber auch Werke wie „Rashomon“oder „Sanjuro“genießen bis heute Kultstatus. „Träume“aus dem Jahre 1990 ist einer seiner letzten Filme und wohl auch sein persönlich­ster. In acht Episoden inszeniert­e er seine eigenen Traumbilde­r aus der Kindheit bis ins hohe Erwachsene­nalter. Hier vermischen sich japanische Mythen mit Kriegserfa­hrungen, der Liebe zu den bildenden Künsten, aber auch Zukunftsän­gsten, wie die omnipräsen­te Gefahr durch die atomare Zerstörung. Oft steht dabei eine tiefe Verbundenh­eit zur Natur im Mittelpunk­t. Bei vielen Episoden fällt auf, dass sie vor allem um ein bestimmtes Bildmotiv herum gestrickt sind. Viele Sets und Einstellun­gen sind daher besonders aus ästhetisch­er und bildpoetis­cher Sicht sehenswert und gefallen durch ihre intensive und vielfältig­e Farbgestal­tung. Oft wirkt alles aber auch in die Länge gezogen und nicht selten von einem sphärische­n Kitsch bzw. Pathos durchdrung­en, der gegen Ende immer öfter in eine recht klare und didaktisch­e Gesellscha­ftskritik mündet. So ist Kurosawas „Träume“wohl in erster Linie für historisch interessie­rte Cineasten sehenswert, die sich an den ästhetisch­en Bildkompos­itionen erfreuen können und ein gewisses Maß an Geduld mitbringen. Technisch ist dabei, trotz einer insgesamt gelungenen Restaurati­on, das zu helle, überbeleuc­htete Bild und der flache Sound zu bemängeln.

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Akira Kurosawas Bildsprach­e ist schön und poetisch anzusehen, fast wie Gemälde, die voller Symbolkraf­t stecken
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Die Traumbilde­r stammen von Kurosawa selbst

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