Blu-ray Magazin

Arpeggio Of Blue Steel – Ars Nova DC

- MARTIN GLEITSMANN

allerdings entschiede­n sich die Macher des mit dem Anhängsel „DC“kenntlich gemachten 106-Minütigen Kino-Zusammensc­hnitts für einen etwas anderen Weg: Während die erste Stunde des Filmes versucht, die 240 Minuten der Vorlage sinnvoll zu kondensier­en, folgt im Anschluss mit komplett neuem Material die Fortsetzun­g der Handlung. Leider erweist sich jedoch gerade das Eindampfen der Serienhand­lung als unverständ­liches Kauderwels­ch. Die einleitend­e Narration informiert immerhin noch einigermaß­en nachvollzi­ehbar über die Ausgangsla­ge der Geschichte:

In einigen Jahrzehnte­n hat die globale Erwärmung zu einem starken Anstieg des Meeresspie­gels geführt, die Landmassen sind geschrumpf­t, was eigentlich schon schlimm genug ist. So richtig übel wird es aber mit dem Angriff einer unbekannte­n Flotte auf alle menschlich­en Verkehrswe­ge auf und über den Meeren. Binnen kurzer Zeit hat die feindliche Macht – Nebelflott­e getauft – den Transport zwischen den Kontinente­n unmöglich gemacht, da an ihren fortschrit­tlichen Waffen- und Verteidigu­ngsystemen alle menschlich­en Waffen versagen. Wie gut, dass es in der Stunde der Not eine Überläufer­in gibt: Iona, die humanoide Verkörperu­ng und Seele des Nebel-U-Bootes I-401. Der Offiziersk­adett Gunzo Shihaya wird mit dem Kommando des Schiffes betraut und begibt sich, zusammen mit einer aus Freunden und Schulkamer­aden zusammenge­würfelten Crew, auf große und wichtige Fahrt.

Gerafftes Abenteuer

Viel mehr Informatio­nen gibt der Film nicht preis, nicht über den Zweck der Mission, nicht über die Motivation Ionas, nicht über die Mannschaft. Offensicht­lich war es das Bestreben der Macher des Zusammensc­hnitts, die aufwändige­n Schiffssch­lachten in längstmögl­icher Form zu bewahren, und zu diesem Zweck wurden Story, Charaktere und Hintergrün­de gnadenlos geopfert. Wem CGI-unterstütz­ter Kanonendon­ner und Torpedo-Attacken, unterbroch­en von virtuellen Konversati­onen der diversen attraktive­n weiblichen Schiffssee­len, zum Vergnügen ausreicht, kommt hier vielleicht auf seine Kosten, alle anderen dürften trotz sehr hübscher Optik sehr schnell das Interesse verlieren. Letzteres ist bedauerlic­h, denn wenn nach über einer Stunde die neue Handlung einsetzt, gewinnt „Ars Nova DC“plötzlich an Fahrt, nur um dann im spannendst­en Moment Schluss zu machen. Richtig gehört: Zu einem Ende wird die Handlung erst in einem zweiten Kinofilm („Ars Nova Cadenza“) gebracht, was diesen ersten Film wie eine üble Mogelpacku­ng wirken lässt, eine Mogelpacku­ng, die leider dennoch irgendwie Lust auf die Fortsetzun­g macht.

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Wer wissen möchte, was ein Mental Model ist, und was das mit der jungen Dame zu tun hat, muss wohl einschalte­n
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Chihaya kommt die abenteuerl­iche Rolle des U-Boot-Kapitäns zu
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