Arpeggio Of Blue Steel – Ars Nova DC
allerdings entschieden sich die Macher des mit dem Anhängsel „DC“kenntlich gemachten 106-Minütigen Kino-Zusammenschnitts für einen etwas anderen Weg: Während die erste Stunde des Filmes versucht, die 240 Minuten der Vorlage sinnvoll zu kondensieren, folgt im Anschluss mit komplett neuem Material die Fortsetzung der Handlung. Leider erweist sich jedoch gerade das Eindampfen der Serienhandlung als unverständliches Kauderwelsch. Die einleitende Narration informiert immerhin noch einigermaßen nachvollziehbar über die Ausgangslage der Geschichte:
In einigen Jahrzehnten hat die globale Erwärmung zu einem starken Anstieg des Meeresspiegels geführt, die Landmassen sind geschrumpft, was eigentlich schon schlimm genug ist. So richtig übel wird es aber mit dem Angriff einer unbekannten Flotte auf alle menschlichen Verkehrswege auf und über den Meeren. Binnen kurzer Zeit hat die feindliche Macht – Nebelflotte getauft – den Transport zwischen den Kontinenten unmöglich gemacht, da an ihren fortschrittlichen Waffen- und Verteidigungsystemen alle menschlichen Waffen versagen. Wie gut, dass es in der Stunde der Not eine Überläuferin gibt: Iona, die humanoide Verkörperung und Seele des Nebel-U-Bootes I-401. Der Offizierskadett Gunzo Shihaya wird mit dem Kommando des Schiffes betraut und begibt sich, zusammen mit einer aus Freunden und Schulkameraden zusammengewürfelten Crew, auf große und wichtige Fahrt.
Gerafftes Abenteuer
Viel mehr Informationen gibt der Film nicht preis, nicht über den Zweck der Mission, nicht über die Motivation Ionas, nicht über die Mannschaft. Offensichtlich war es das Bestreben der Macher des Zusammenschnitts, die aufwändigen Schiffsschlachten in längstmöglicher Form zu bewahren, und zu diesem Zweck wurden Story, Charaktere und Hintergründe gnadenlos geopfert. Wem CGI-unterstützter Kanonendonner und Torpedo-Attacken, unterbrochen von virtuellen Konversationen der diversen attraktiven weiblichen Schiffsseelen, zum Vergnügen ausreicht, kommt hier vielleicht auf seine Kosten, alle anderen dürften trotz sehr hübscher Optik sehr schnell das Interesse verlieren. Letzteres ist bedauerlich, denn wenn nach über einer Stunde die neue Handlung einsetzt, gewinnt „Ars Nova DC“plötzlich an Fahrt, nur um dann im spannendsten Moment Schluss zu machen. Richtig gehört: Zu einem Ende wird die Handlung erst in einem zweiten Kinofilm („Ars Nova Cadenza“) gebracht, was diesen ersten Film wie eine üble Mogelpackung wirken lässt, eine Mogelpackung, die leider dennoch irgendwie Lust auf die Fortsetzung macht.