Wilde Kreaturen
Die aberwitzige Komödie „Wilde Kreaturen“wird oft als geistiger Nachfolger zum kultigen Streifen „Ein Fisch namens Wanda“(1988) bezeichnet. Kein Wunder, immerhin ist die Besetzung nahezu identisch. Und auch der tiefschwarze Humor und die bizarren Charaktere aus der Feder der Komikerlegende John Cleese sind von ähnlich überdrehter Qualität. Doch dem Film rund um einen putzigen Zoo in England, der in eine Attraktion voller wilder Bestien verwandelt werden soll, fehlt oft das messerscharfe Timing, um an das große Vorbild ranzureichen. Seinen eigenen, unterhaltsamen Charme hat die abstruse Geschichte aber dennoch: Der skrupellose Wirtschaftsboss Rod McCain (Kevin Kline) hat mit seiner Firma Octopus Inc. einen kleinen Zoo nahe London aufgekauft. Um daraus eine profitable Geldquelle zu machen, verlangt McCain, dass der Tierpark fortan nur noch gefährliche Kreaturen beherbergt. Alle harmlosen Zoobewohner will er vom neu eingesetzten Direktor Rollo Lee (John Cleese) erschießen lassen. Und damit seine Vorgaben auch umgesetzt werden, schickt McCain seinen Sohn Vince (Kline in einer Doppelrolle) und die engagierte Managerin Willa Weston (Jamie Lee Curtis) nach England. Doch keiner von ihnen bringt es übers Herz, die Tiere umzubringen und deshalb müssen trickreiche Lösungen gefunden werden. „Wilde Kreaturen“ist dabei eine durchweg turbulente Satire auf die Freizeitindustrie und ihre Auswirkungen, fällt aber geschmacklich manchmal zu sehr aus dem Rahmen. Technisch wurde der Film ordentlich überarbeitet und bietet eine fast zeitgemäße Optik mit guter Schärfe- und Kontrastwerten. Der 5.1-Sound kommt gerade in den Tierszenen gut zur Geltung.