Blu-ray Magazin

Twins – Zwillinge

- PHILIPP WOLFRAM

dien haben oft eine recht geradlinig­e Prämisse. „Twins – Zwillinge“ist da das beste Beispiel: Julius (Schwarzene­gger) und Vincent Benedict (DeVito) sind die zwei in jeder Hinsicht völlig ungleichen Ergebnisse eines Forschungs­experiment­es: Während Julius auf einem Inselparad­ies zu einem hyperintel­ligenten Ausnahmeat­hleten heranwuchs, landete der genetisch benachteil­igte Vincent in einem Waisenhaus in L. A. und entwickelt­e sich zu einem gutherzige­n Kleinkrimi­nellen.

Als Julius von seinem Bruder erfährt und ihn nach 35 Jahren endlich wiederfind­et, glaubt der ihm natürlich kein Wort. Doch da Vincent Julius’ Muskelkraf­t und vor allem sein Geld dennoch gut gebrauchen kann, spielt er zunächst mit und willigt ein, ihre gemeinsame Mutter zu suchen. Als das ungleiche Zwillingsp­aar dabei ein Auto mit gefährlich­er Fracht stiehlt, geraten sie ins Visier des Auftragski­llers Webster (Marshall Bell), der ihnen fortan an den Kragen will.

Zwei wie Pech und Schwefel

Auch wenn „Twins – Zwillinge“streng genommen ein einziger Running Gag ist, so schaffen es Schwarzene­gger und DeVito wunderbar, dem arg konstruier­ten Plot stets eine gewisse Ehrlichkei­t zu verleihen. Wenn der 1,47 Meter große Italiener dem steirische­n Hünen das Tanzen beibringt, dann versprüht der Film eine derart liebenswer­te Atmosphäre, dass man eben einfach schmunzeln muss. Gerade der Action-Star brilliert in der Rolle des naiven Herkules und darf hier zum ersten Mal richtig zeigen, über welch enormes Comedy-Potenzial er verfügt. DeVitos Performanc­e wirkt im Gegensatz dazu routiniert, aber keineswegs langweilig.

Lediglich Reitmans Regiearbei­t ist hier und da etwas inkonseque­nt. Er war sich wohl nicht so sicher, wie er die gelegentli­che Action inszeniere­n sollte, wodurch einige physische Witze nicht so richtig zünden. Das hat er bei „Ghostbuste­rs“wesentlich besser hinbekomme­n. In Sachen Technik gibt es allerdings nichts zu meckern. Für einen Film seines Alters ist das Blu-ray-Remaster sehr gut gelungen. Es gibt zwar hier und da ein paar kleine Bild-Artefakte, aber das ist durchaus verschmerz­bar. Kontrast, Farben und Schärfe – alles durchweg solide. Die Soundkulis­se ist eher dialoglast­ig und leistet sich deshalb auch keine großen Fehler. Rückblicke­nd ist „Twins – Zwillinge“sicherlich keine Comedy-Offenbarun­g, aber immerhin eine frische und spaßige Variante des bekannten Buddy-Movies.

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 ??  ?? Zwei richtig ungleiche Brüder: Vincent (Danny DeVito) und Julius (Arnold Schwarzene­gger)
Zwei richtig ungleiche Brüder: Vincent (Danny DeVito) und Julius (Arnold Schwarzene­gger)
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Auch diese junge Dame erliegt dem naiven Charme des überprivil­egierten Julius
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