Twins – Zwillinge
dien haben oft eine recht geradlinige Prämisse. „Twins – Zwillinge“ist da das beste Beispiel: Julius (Schwarzenegger) und Vincent Benedict (DeVito) sind die zwei in jeder Hinsicht völlig ungleichen Ergebnisse eines Forschungsexperimentes: Während Julius auf einem Inselparadies zu einem hyperintelligenten Ausnahmeathleten heranwuchs, landete der genetisch benachteiligte Vincent in einem Waisenhaus in L. A. und entwickelte sich zu einem gutherzigen Kleinkriminellen.
Als Julius von seinem Bruder erfährt und ihn nach 35 Jahren endlich wiederfindet, glaubt der ihm natürlich kein Wort. Doch da Vincent Julius’ Muskelkraft und vor allem sein Geld dennoch gut gebrauchen kann, spielt er zunächst mit und willigt ein, ihre gemeinsame Mutter zu suchen. Als das ungleiche Zwillingspaar dabei ein Auto mit gefährlicher Fracht stiehlt, geraten sie ins Visier des Auftragskillers Webster (Marshall Bell), der ihnen fortan an den Kragen will.
Zwei wie Pech und Schwefel
Auch wenn „Twins – Zwillinge“streng genommen ein einziger Running Gag ist, so schaffen es Schwarzenegger und DeVito wunderbar, dem arg konstruierten Plot stets eine gewisse Ehrlichkeit zu verleihen. Wenn der 1,47 Meter große Italiener dem steirischen Hünen das Tanzen beibringt, dann versprüht der Film eine derart liebenswerte Atmosphäre, dass man eben einfach schmunzeln muss. Gerade der Action-Star brilliert in der Rolle des naiven Herkules und darf hier zum ersten Mal richtig zeigen, über welch enormes Comedy-Potenzial er verfügt. DeVitos Performance wirkt im Gegensatz dazu routiniert, aber keineswegs langweilig.
Lediglich Reitmans Regiearbeit ist hier und da etwas inkonsequent. Er war sich wohl nicht so sicher, wie er die gelegentliche Action inszenieren sollte, wodurch einige physische Witze nicht so richtig zünden. Das hat er bei „Ghostbusters“wesentlich besser hinbekommen. In Sachen Technik gibt es allerdings nichts zu meckern. Für einen Film seines Alters ist das Blu-ray-Remaster sehr gut gelungen. Es gibt zwar hier und da ein paar kleine Bild-Artefakte, aber das ist durchaus verschmerzbar. Kontrast, Farben und Schärfe – alles durchweg solide. Die Soundkulisse ist eher dialoglastig und leistet sich deshalb auch keine großen Fehler. Rückblickend ist „Twins – Zwillinge“sicherlich keine Comedy-Offenbarung, aber immerhin eine frische und spaßige Variante des bekannten Buddy-Movies.