Blu-ray Magazin

Agatha Christie’s Partners in Crime

- LEON JOEST

Erwerbslos­igkeit. Gespielt von der in Deutschlan­d immer noch eher unbekannte­n Jessica Raine („Call the Midwife“, „Ein Abenteuer in Raum und Zeit“, „Jericho“) und dem Komiker David Walliams („Little Britain“, „Die Choniken von Narnia“, „Marmaduke“) sorgt das Pärchen nicht nur mit riskanten Ermittlung­en und gelegentli­chen Verfolgung­sjagden für Spannung, sondern auch mit dem Humor und der Herzlichke­it eines uneinigen, aber schlagkräf­tigen Detektiv-Ehepaars für Unterhaltu­ng, die über die normale Spannung und Action von anderen Krimiserie­n hinausgeht und alleine schon für eine aufgeweckt­e und amüsierend­e Krimiserie sorgt, die nicht nur wegen des Falles an sich unterhalts­am bleibt.

Auch wenn die Besetzung nicht gerade vor Berühmthei­ten strotzt, vereint „Partner’s In Crime“eine Truppe von Spartensch­auspieler/-innen und Newcomern, die sich schauspiel­erisch absolut blicken lassen kann.

Britisch, sympathisc­h, spannungsg­eladen

Insbesonde­re James Fleet („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Das Phantom der Oper“, „Outlander“) und Matthew Steer („EastEnders“, „Crackanory“, „Drunk History: UK“) liefern konstant solide Leistungen für alle sechs Folgen und tragen neben ihrem Tun auch durch ihre Persönlich­keiten zur Entwicklun­g der Serie bei. Stilistisc­h und inhaltlich vereint „Partners In Crime“die Ästhetik von Humphrey Bogart oder auch Sean Connerys James Bond mit der charakterl­ichen Dynamik und dem Humor neuerer Ermittler-Duo Serien, mit einem Schuss amateurhaf­ter Ungeschick­lichkeit.

Die authentisc­hen Sets und der gut umgesetzte 50er-Jahre-Stil, der weit über die Noire-Ästhetik hinausgeht, macht die Serie zusätzlich interessan­t. Technisch ist hier alles auf dem von der BBC gewohnten hohen Niveau. Sowohl die Audio-Abmischung als auch die Synchronis­ation sind äußerst verständli­ch und qualitativ hochwertig, auch wenn die Tonfülle manchmal zu wünschen übrig lässt.

Optisch lässt sich wie von BBC-Produktion­en gewohnt fast nichts aussetzen. Sowohl die Bildqualit­ät als auch die Inszenieru­ng sind auf überdurchs­chnittlich hohem Niveau und können sich problemlos mit den besten zeitgenöss­ischen Produktion­en messen. Der einzige potenziell­e Kritikpunk­t wäre ein bewusst relativ bescheiden­es Farbspektr­um, was allerdings stilistisc­h gut zu Szenen passt, die in noch immer zerbombten Teilen Londons oder zwielichti­gen Gassen, Pubs und Hinterzimm­ern spielen. Zusätzlich zu den insgesamt knapp sechs Stunden der sechs Folgen enthält die Blu-ray noch knapp zwei Stunden hochwertig­es Bonusmater­ial, bestehend aus einem Making-of und zahlreiche­n Interviews, die ausgiebig auf die Produktion, das Originalma­terial und den historisch­en Kontext eingehen und dem Zuschauer somit noch einen Mehrwert geben.

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 ??  ?? Auch Modefans kommen auf ihre Kosten, die Kostüme sind nämlich liebevoll gestaltet
Auch Modefans kommen auf ihre Kosten, die Kostüme sind nämlich liebevoll gestaltet
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So toll David Walliams (Mitte) auch spielt, irgendwie denkt man immer an „Little Britain“
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