Pettersson & Findus
Es sollte kaum möglich sein, eine Geschichte von einer neugierigen kleinen Katze, die bei einem behäbigen alten Mann wohnt, anders als liebenswert darzustellen. Wenn man dann also bedenkt wie wenig charmant „Petterson & Findus 2 – Das schönste Weihnachten überhaupt“mit seiner Mischung aus Realfilm und Animation im Vergleich zur Buch- bzw. Zeichentrick-Variante daherkommt, fragt man sich wohl oder übel: Wie war es möglich, ein so mittelmäßiges Resultat aus einer so guten Prämisse zu gewinnent? Zur Geschichte: Der kleine, recht glatt animierte Kater Findus wünscht sich nicht nur ein Fest der Freunde – das schönste Weihnachten überhaupt soll es, wie der Titel subtil andeutet, werden. Pettersson (Stefan Kurt) hätte die Stimmung dagegen lieber sehr privat. Dann verletzt er sich bei einem Schlittenunfall, an dem Findus natürlich völlig unschuldig ist, das Bein und alles kommt anders als geplant. Das bringt einen dann indirekt zum wie: Die liebevoll-gemütliche Balance stimmt nicht mehr. Hier ist nämlich alles überdreht – so auch die minder geglückte Action auf dem Schlitten. Zwar gab es auch mal in der Zeichentrickvariante Action, aber die war nur aufgedreht, nicht cartoonhaft überdreht. Der auf alt getrimmte Pettersson-Darsteller wirkt weniger herzlich, Findus dagegen plötzlich leicht nervig. Die Stimmen, die Darbietung und das offenbar ausschließlich im Studio gefilmte Setting wirken künstlich, die Natürlichkeit des Originals ist leider komplett verloren gegangen. Auch die Bauern wirken wie cartoonartige Theater-Darsteller. Es ist zwar ein ganz süßer Kinderfilm, aber vor allem, wenn man Sven Nordquists geniales Original nicht kennt.