Terminator 2 (UHD)
Auf Studiocanal lastet sowohl die unbändige Vorfreude der Fans als auch der extreme Erwartungsdruck, dass die voraussichtlich am 23.11. erscheinenden „Terminator 2“-Produkte wirklich all das bieten, was sich die Käufer erhoffen. Daher können wir schon einmal vorwegnehmen, dass es trotz der Verzögerung des Verkaufsstarts, was die UHD-Blu-ray angeht, keinen Grund zur Sorge gibt. Für den Test lag uns nämlich ausschließlich diese vor, weshalb wir keinen Vergleich zur Blu-ray durchführen konnten. Beginnen wir mit den Filmversionen von „Terminator 2“. Wer sich die UHDBlu-ray kauft, erhält sowohl die 4K-Version als auch die Standard-Blu-ray. Dabei gilt es zu beachten, dass die 4K-Scheibe ausschließlich den 137 Minütigen Kino-Cut beinhaltet. Die Blu-ray wiederum birgt die Kinofassung, den Director’s Cut (154 Min.) und die Extended Special Edition (156 Min.), wobei die zusätzlichen Szenen nicht digital überarbeitet wurden und sich in der Bildqualität daher vom Rest unterscheiden. Genauso verhält es sich übrigens auch mit der 3D-Version, die in einem Steelbook ausgeliefert wird und ebenfalls die Standard-Blu-ray mit den anderen Schnittversionen bietet. Die ausschließlich auf www.terminator2-endoarm.de erhältliche Endo-Arm Special Edition bietet neben der besagten lebensgroßen Arm-Replik sämtliche zuvor genannte Discs, plus einer Soundtrack-CD. Als wir die UHD-Blu-ray in den Player schoben, sprang uns zunächst ein sehr schön animiertes und gestaltetes Menü an, das zwar nur in 2K-Auflösung auf der UHD-Disc abgelegt wurde, aber mit einigen prägnanten Filmausschnitten einen ersten Eindruck von der enorm hohen Bildqualität vermittelte. 12 Kapitel (in der etwas verwirrenden) Kapitelübersicht und die Audio-Optionen sind da, was sich außer dem Filmstart sonst noch so anwählen lässt, eben ganz, wie man das von den meisten James-Cameron-Veröffentlichungen kennt: Minimalistisch, dafür aber technisch perfekt. Und schon geht es los mit einem recht gutaussehenden Prolog. Der Maschinenkrieg aus der Zukunft ist voll gepackt mit Spezialeffekten und 90er-Jahre-Frisuren. Durch die höhere Schärfe findet eine geringfügige Entzauberung der Effekte statt, die Illusion bleibt aber erhalten. Arnies erster Auftritt ab der zehnten Minute verursacht die erste große Überraschung, denn das Bild wirkt noch einmal um ein Vielfaches schärfer als das zuvor gezeigte. Feine Strukturen auf seiner Lederjacke, die harten Kanten des Gesichts, die extrem detaillierten Haare lassen keinen Zweifel daran, dass dies hier ein ganz klares Referenzbild ist, das sich ohne Probleme auch mit aktuellen Produktionen vergleichen lässt. Sorgen die ultrahohe Kanten- und Detailschärfe bereits für eine ungeheure Plastizität, führt die Abwesenheit von Filmkorn und jeglichem Rauschen dazu, dass das Bild auch ohne Stereoskopie dreidimensional und absolut natürlich wirkt. Die Abwesenheit eines HDR-Logos auf der Verpackungs-Abbildung mag verwirren, dennoch liegt HDR vor, weshalb die Texturen sehr schöne, weiche Abstufungen vorweisen.
Geglückte Frischzellenkur
Das Schöne an der UHD-Blu-ray von „Terminator 2“ist, dass man sich als Tester gar nicht die Szenen herauspicken muss, die besonders gut aussehen, weil ein Großteil des Films einfach überragende Werte hat. Anders als bei den meisten UHD-Veröffentlichungen stehen hier eher die wenigen Nachteile auf dem Testprotokoll, was ein Beweis für die hohe Qualität des Bildes ist. Zu den wenigen Schwächen gehören eher Dinge, die damals während der Filmproduktion passierten, und die nun aufgrund der makellosen Schärfe gnadenlos zum Vorschein kommen. Konnte man bereits auf der Blu-ray erkennen, dass statt eines jugendlichen Edward Furlong ein dreimal so alt aussehender Stuntman auf dem Sattel des vor dem LKW fliehenden Motorrades sitzt (ab ca. 30. Min.), lassen sich nun sogar Details im Gesicht des guten Mannes erkennen. Gleiches gilt für das Stuntdouble Schwarzeneggers. Wenn der T-1000 mit seinem LKW mit einer Brücke kollidiert (ca. 34. Min.), lässt sich ein „Crash-Test-Dummy“am Platz des Fahrers erkennen. Dies sind die kleinen Momente über die man als Fan aber schmunzelnd hinwegsehen kann. Etwas weniger markant fallen die Szenen auf, die Spezialeffekte, wie etwa Blitze etc. enthalten und die wie bei vielen anderen überarbeiteten Klassikern Problemfälle für die Restauratoren darstellen. Angesichts der sprühenden, sehr detaillierten Funken, wenn ein Kraftfahrzeug eine Leitplanke kratzt oder unter stiebenden Flammen in einer Explosion mündet, sind diese Ausnahmen aber schnell wieder vergessen. Die hervorragende visuelle Komponente lässt das Alter des Kultfilms vollkommen vergessen. Um so größer ist die Diskrepanz des Hochglanz-Bildes zur veralteten deutschen Tonspur. Es wirkt befremdlich, wenn ein Audiotrack mit dermaßen eingeschränktem Tonspektrum auf Bilder trifft, die aktuelle in 2K gemasterte Produktionen locker ausbooten. Wer auf die englische 5.1-Tonspur umschaltet, dem werden die Ohren geöffnet werden, sie hat ein wesentlich (!) breiteres Frequenzspektrum, das absolut zeitgemäß wirkt.