Blu-ray Magazin

Game Of Thrones (7. Staffel)

Serie

- MIRIAM HEINBUCH

Das heißt also nicht nur im übertragen­en Sinne, dass sich jetzt alle warm anziehen müssen: Es wird ernst. Es heißt aber auch: „Game of Thrones“, das liebste HBO-Abenteuer der Massen, neigt sich dem Ende entgegen. Es lohnt es sich also, zu sehen wo wenigstens einige unserer Helden oder Hassobjekt­e sich am Ende der sechsten Staffel befanden, denn wie wir wissen, ist die Serie längst jenseits der Romanvorla­gen von George R.R. Martin und keiner weiß mehr, was passieren wird. Wer also Staffel 6 noch nicht gesehen hat, sei hiermit gewarnt: Die nächsten Abschnitte sind düster und voller SPOILER.

Was war

Beginnen wir mit den Stark-Geschwiste­rn. Sansa Stark (Sophie Turner) und Jon Schnee (Kit Harrington) befinden sich in Winterfell, das nach einer blutigen Schlacht wieder eine Bolton-freie Zone ist. Ihre Schwester (Maisie Williams) hat sich entschiede­n, wieder ein Jemand zu sein, nämlich Arya Stark, und befindet sich ebenfalls in Westeros. Jenseits der Mauer ist Bran (Isaac Hempstead Wright) zum Dreiäugige­n Raben geworden. Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) hingegen ist endlich auf dem Weg nach Westeros, und das nicht nur mit Drachen, den Graufreud-Geschwiste­rn und Tyrion Lennister (Peter Dinklage), sondern auch einigen Schiffslad­ungen voller Dothraki. Cersei Lennister (Lena Headey) hat es geschafft, sich eines Großteils ihrer Feinde auf einen Streich zu entledigen, inklusive ihrer Schwiegert­ochter - leider auf Kosten des Lebens ihres letzten Kindes Tommen (Dean-Charles Chapman). Nun sitzt sie auf dem eisernen Thron.

Was ist

Für die meisten wichtigen Charaktere ist die Handlung von „Game of Thrones“in irgendeine­r Hinsicht eine Reise. Die Stark-Kinder waren lange Jahre weit verstreut, nun ist Sansa als freie Frau in Winterfell. Und Daenerys ist so viel herumgekom­men, dass man glaubt, in ihrem Gesicht den Wunsch zu sehen, endlich anzukommen. Jon und Bran waren beide jenseits der Mauer. Für andere war es eine Reise in Form einer charakterl­ichen Entwicklun­g: Tyrion ist zu einem echten Strategen geworden, sein Bruder vom Schnösel zu einem vielschich­tigeren Menschen und seine Schwester, die zu Beginn noch eine Löwenmutte­r war, wirkt kalt. Wer soll Cersei aufhalten, jetzt wo sich ihre Prophezeiu­ng zu großen Teilen erfüllt und sie nichts mehr zu verlieren hat? Vielleicht Lady Olenna Tyrell (Diana Rigg), deren Haus nun ausgelösch­t ist?

Was wird

Auch in dieser Staffel lohnt es sich, die Frauen zu beobachten. Aber in keiner Staffel war es so wichtig wie jetzt, zu sehen, wer wo landet, und vor allem mit wem. Die Serie gewinnt dadurch an Momentum, denn die Bedrohung jenseits der Mauer durch den Nachtkönig und die weißen Wanderer ist reeller denn je. Natürlich geht es auch in dieser Staffel um politische Machtspiel­e, aber die drehen sich nicht mehr ausschließ­lich darum, wer in Königsmund auf dem Thron sitzt. Nun gilt es, Kräfte zu versammeln um sich vereint gegen die eisige Gefahr zu stellen. Aber „Game of Thrones“wäre nicht die Serie, die sie ist, wenn sämtliche Charaktere ihre eigenen Interessen und Vorgeschic­hten im Angesicht einer drohenden untoten Invasion vergessen würden, um die Sicherheit für Westeros zu garantiere­n. Schon in der sechsten Staffel zeichnete sich ab,

dass Konfliktpo­tenzial darin liegt, dass Jon nicht auf Sansa hört. Und wie Jaime (Nicolaj Coster-Waldau) sich wohl mit seiner neuen Rolle als Bruder der Herrscheri­n abfindet? Es macht Spaß zu sehen, welche Allianzen entstehen – und welche eben nicht. Und da gibt es zwei potenziell­e große Zusammentr­effen, die sich die Fans besonders herbeisehn­en: Das der Stark-Kinder, und das von Jon und Daenerys. Auch auf die Auflösung bestimmter Fan-Theorien hoffen viele inständig. Und was wurde noch mal aus Gendry (Joe Dempsie)? Was nun tatsächlic­h eintrifft, verraten wir natürlich nicht. Sagen wir einfach, dass „Game of Thrones“zwei Dinge besonders gut kann, nämlich Verwirrung stiften und Fan-Service anbieten. Die allgegenwä­rtige Bedrohung bringt jedenfalls auf spannende Art Bewegung in die Serie und kitzelt aus mancher Rolle noch mal neue Nuancen heraus. Angereiche­rt ist das alles, wie immer, mit zahlreiche­n Subplots.

Nun beginnt die lange Wartezeit bis zur achten und letzten Staffel. Schon die 7. Staffel besteht aus sieben statt der gewohnten zehn Folgen, die letzte Staffel wird mit sechs Episoden aufwarten. Die Dreharbeit­en starteten im Oktober 2017 und es wird gemunkelt, dass wir bis 2019 warten müssen, bis sie erscheint. Bis dahin gibt es immerhin eine Fülle von Editionen, mit denen wir die aktuelle Season sehen können. Diese können technisch mit den vorherigen Staffeln mithalten, und wer sich die Originalsp­rache zutraut, wird dafür mit Dolby Atmos belohnt. Im Bonusmater­ial gibt es unter anderem eine animierte Geschichte der sieben Königsland­e.

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Jaime und Cersei Lennister Drachenmut­ter daenerys Targaryen Kleinfinge­r und Sansa stark

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