The Circle
Die Gefahren sozialer Netzwerke, das Sammeln persönlicher Daten und Überwachung sind schon seit Jahrzehnten spannende Themen und wurden in Dave Eggers Erfolgsroman „The Circle“erschreckend real auf die Moderne umgemünzt. Die gleichnamige Verfilmung schafft es aber leider nicht, die Vielschichtigkeit des Buches auf die Leinwand zu bringen und stolpert über die sprunghafte Erzählung, unklare Charaktermotivationen und tonale Probleme. Die ambitionierte Mae (Emma Watson) bekommt durch ihre Freundin Annie (Karen Gillan) einen Job bei der angesagten, Google-ähnlichen IT-Firma „The Circle“, die mit ihren Produkten die Welt besser machen möchte. Dank ihres Ehrgeizes gerät Mae in den Fokus von Firmenchef Eamon Bailey (Tom Hanks), der sie zum prominenten Gesicht von „SeeChange“macht – ein Programm, bei dem Millionen kleine Kameras auf der ganzen Welt postiert werden, um unter dem Deckmantel der Transparenz Daten zu sammeln. Doch Mae merkt schon bald am eigenen Leib, dass das Aufgeben der Privatsphäre seine Schattenseiten hat. Dem Film gelingt es ganz gut, die vernetzte Welt des Circle abzubilden und mit Hanks’ zwielichtigem Zuckerberg/Jobs-Pendant einen smarten Bösewicht zu kreieren. Allerdings scheitert er daran, die interessanten Aspekte seiner Überwachungsthematik mit einer schlüssigen und packenden Handlung zu verknüpfen. Maes Weg zum Social-Media-Star und ihre Zweifel werden lückenhaft präsentiert, während die Nebenfiguren blutleer oder unterentwickelt wirken. Die Technik punktet dagegen mit scharfen Details und natürlicher Farbgebung. Der Klang hat einige räumliche Momente, ist sonst aber eher zurückhaltend.