Kizumonogatari 1 – Blut und Eisen
Aufmerksamen Lesern mit Auge für japanische Namen mag „Kizumonogatari“vertraut vorkommen, und in der Tat handelt es sich bei diesem Titel um ein Prequel zur Anime-Serie „Bakemonogatari“, die wir im Jahre 2016 bereits vorgestellt hatten. War Protagonist Koyomi Araragi dort ein Ex-Vampir, berichtet „Kizumonogatari“in drei gut einstündigen Kino-Animes nun davon, wie der menschenscheue Oberschüler erst zum Vampir wurde und wie er sich später wieder von diesem Fluch befreien konnte. Schlüsselfigur bei diesen dramatischen Ereignissen ist „Kiss-shot Acerola-orion Heart-under-blade“, meist nur kurz „Kiss-shot“genannt, eine fünfhundert Jahre alte Vampirin, die der gutherzige Koyomi all sein Blut trinken lässt, als sie mit abgeschnittenen Gliedern im Sterben liegt, wofür er im Gegenzug als Vampir wieder erwacht – als Kiss-shots Diener. Und gleich der erste Auftrag für seine neue Herrin hat es in sich, soll er doch den Vampirjägern, welche Kiss-shot derart zugerichtet haben, die gestohlenen Gliedmaßen wieder abjagen. Klingt schwer, ist aber noch schwerer umzusetzen, denn schon der erste Gegner entpuppt sich selbst als übermächtiger Vampir. Nur der Handlung wegen sollte man „Kizumonogatari“nicht anschauen. Zu abstrakt sind die Konflikte, zu gestelzt die Dialoge, zu behäbig das Tempo. Und dennoch ist der Titel eine der beeindruckendsten Anime-Erfahrungen der letzten Jahre: „Kizumonogatari“lebt von der Stimmung, von der einzigartigen Inszenierung, vor allem aber von den atemberaubenden Animationen, in denen sich klassische Zeichentrick-Kunst und stylishe CGI-Hintergründe augenöffnend schön vermählen.