Runaway Train
Eröffnete in den Achtzigern das Logo der Firma „Cannon“einen Film, dann konnte man sich gewöhnlich auf anderthalb Stunden patriotischer Action vom Schlage eines „Delta Force“, „Missing In Action“oder „American Fighter“gefasst machen. In „Runaway Train“(alter deutscher Titel „Express in die Hölle“), ebenfalls von Cannon produziert, sucht man Chuck Norris & Co hingegen vergebens. Der existenzialistische, in den Weiten Alaskas angesiedelte Thriller basiert auf einem Drehbuch von Akira Kurosawa. Inszeniert hat ihn der renommierte sowjetische Regisseur Andrej Konchalovski („Sibiriade“) und seinen beiden Hauptdarstellern Eric Roberts („The Expendables“) und Jon Voight („Heat“) verhalfen ihre Rollen zu Oscar-Nominierungen. Als flüchtigen Gefangenen gelingt es ihnen, auf einen durch die endlose Kälte donnernden Zug aufzuspringen. Doch die Hoffnung, ihren Häschern einfach so entkommen zu können, zerschlägt sich schnell, erleidet der Zugführer doch einen Herzinfarkt. Der stählerne Koloss rast nun führerlos durch das eisige Alaska. Abzuspringen wäre Selbstmord, als einziger Ausweg bleibt ein gefährliches Unterfangen. Man kann dem deutschen Vertrieb Capelight Pictures gar nicht genug dafür danken, diesem häufig unterschätzten Meisterwerk mit seinen ikonischen Bildern und Momenten für die Ewigkeit nun endlich eine würdige Veröffentlichung verschafft zu haben. Im stylishen, limitierten Mediabook verpackt, überzeugt die Scheibe auch technisch und hat zudem erfreulich umfangreiches Bonusmaterial an Bord, und das für einen Preis, der nur geringfügig über Standardveröffentlichungen liegt. Uneingeschränkt empfehlenswert!