The Adventurers
Der vorliegende Film wurde ursprünglich als moderne Neuinterpretation von John Woos launig-albernem Hongkong-Action-Schwank „Once A Thief“(alter deutscher Titel „Killer Target“) angekündigt. Und auch wenn es nicht zum offiziellen Remake gereicht hat (welches jedoch folgen soll), so sind die Parallelen doch offensichtlich: Gutaussehende Profidiebe gaunern und stehlen sich durch europäische Schauplätze und geraten dabei in Konflikt mit der Polizei. Im neuen Film wird letztere deutlich prominenter als im Vorbild von Jean Renos Kommissar Pierre verkörpert, der sich hartnäckig an die Fersen des frisch aus dem Knast entlassenen Meisterdiebs Zhang Dan (Andy Lau) und dessen Crew (darunter „Transporter“-Star Shu Qi) heftet. Helfen soll ihm dabei die geprellte Ex-Freundin des Gauners. Doch Zhang lässt sich nicht aufhalten, als nächstes plant er den Diebstahl eines legendären Kolliers. Der von Hongkong-Regisseur Stephen Fung („Tai Chi Zero“) stylish inszenierte „The Adventurers“offenbart die Schwächen des derzeitigen Big-Budget-Kinos der Volksrepublik: Die Handlung ist komplett eskapistisch, die Charaktere oberflächlich, das Drehbuch platt und bar jeder Raffinesse, was gerade einem HeistFilm gar nicht gut zu Gesicht steht. Zugegeben, auch „Once A Thief“war schöner Blödsinn, doch bot dieser die von John Woo gewohnt spektakulär angerichteten Baller-Balletts. „The Adventurer“hingegen ordnet seine seltenen und durchschnittlichen Actionszenen ganz dem formelhaften Coup der Model-Gauner und dem kitschig-schönen Hochglanz-Look unter. Schade, aber das aufregend Imperfekte des alten Hongkong-Kinos geht diesem attraktiven Blender völlig ab.