Tödliches Verlangen
Im Zentrum der mit unrealistischen Zufällen gespickten Handlung stehen die beiden erfolgreichen Ärzte Angela (Gina Gershon) und Brian Morgan (Nicolas Cage), die sich nur dank der Eizelle einer Fremden den Kinderwunsch erfüllen konnten. Ihre Tochter Cora soll aber nicht das einzige Kind bleiben. Doch alle Versuche, erneut schwanger zu werden, scheitern. Durch eine gemeinsame Bekannte tritt dann plötzlich die junge Mutter Katie (Nicky Whelan) mit ihrer Tochter Maddie in Angelas Leben und die beiden Frauen werden schnell gute Freundinnen. Als die Morgans Katie anbieten, bei ihnen als Kindermädchen zu arbeiten und sie entgegen der Warnungen von Brians Mutter Donna (Faye Dunaway) auch die Leihmutter für Angelas zweites Baby wird, scheint alles perfekt zu sein. Doch schon bald offenbart sich, dass Katie ein dunkles Geheimnis verbirgt. Nicolas Cage hat es nicht leicht – seit Hollywood dahinter gekommen ist, dass er seine Fähigkeit zum nuancierten Schauspiel verloren hat, muss sich der Oscar-Preisträger nun als lahmendes Zugpferd für nicht gerade hochwertige Filme durchschlagen. Überraschenderweise krankt der Film aber nicht am Overacting von Herrn Cage oder den anderen Darstellern, sondern an der völlig unglaubhaften und spannungsarm präsentierten Story über moralisch pervertierte Muttergefühle. Alles, was Debütregisseur Jonathan Baker hier versucht zu erzählen, hat Rebecca de Mornays „Die Hand an der Wiege“(1992) bereits besser gemacht. Das ist schade, denn die Prämisse hätte durchaus das Potential für einem packenden Nervenkrieg zwischen zwei Frauen und eine wichtige Diskussion über die Ethik von ausgelagerten Schwangerschaften gehabt.
Zwei Frauen und ein Baby
Die größte Schwäche von „Tödliches Verlangen“ist sein von Beginn an berechenbarer und arg konstruierter Plot, dessen Anzahl von glücklichen Fügungen die Grenzen der Glaubwürdigkeit strapaziert. Zudem beraubt sich der Film durch die sehr frühe Offenbarung des erwartbaren Twists selbst jeglicher Dramatik und verpasst es, den emotionalen Konflikt seiner zwei weiblichen Hauptcharaktere zu vertiefen. Was bleibt, ist eine langatmige Inszenierung genretypischer Klischees, deren gelegentliche Momente der Anspannung allein durch den engagierten Cast erreicht werden. Während Nicolas Cage eine zurückhaltende, fast schon langweilige Performance abliefert, holt Nicky Whelan das Beste aus ihrer eindimensionalen Rolle als psychisch labile Leihmutter heraus. Gerade in Kombination mit Gina Gershons routiniert gespielter Figur der misstrauischen Angela zeigt sich, dass hier weitaus mehr drin gewesen wäre als das öde Abklappern bekannter Story-Verläufe. Die Technik liefert wiederum wenig Grund zur Kritik. Einzig die Schwarzwerte, die häufig ins Blau abdriften und zwei kurze, aber deutliche Bildraten-Fehler sind zu beklagen. Auf der Habenseite steht dafür die bemerkenswert hohe Schärfe. Die von Dialogen geprägte Tonspur ist gut abgemischt und bietet neben der natürlichen Soundkulisse den gelungenen Score von Kevin Kiner. Die Extras fallen eher mager aus und beschränken sich auf ein Standard-Making-Of und eine entfallene Szene.