Annabelle 2
Still und leise hat sich aus dem Überraschungserfolg „The Conjuring“mittlerweile ein kleines Horror-Franchise entwickelt, das mit „Annabelle 2“nun um den nächsten soliden Beitrag erweitert wird. Doch anders als der Titel es vermuten lässt, ist der Film von David F. Sandberg („Lights Out“) keine Fortsetzung der Geschichte über die teuflische Puppe, sondern ein Prequel, das verrät, wie aus dem Spielzeug eine dämonische Bedrohung wurde. Die Story beginnt mit dem Puppenmacher Samuel Mullins (Anthony LaPaglia) und seiner Frau Esther (Miranda Otto), die zwölf Jahre nach dem tragischen Unfalltod ihrer Tochter Annabelle (Samara Lee) eine Gruppe Waisenkinder und die Nonne Charlotte (Stephanie Sigman) bei sich aufnehmen. Die gehbehinderte Janice (Talitha Bateman) findet Gefallen an Samuels Arbeit, vor allem an der Puppe Annabelle, die wesentlich lebendiger ist, als es zunächst erscheint. Schon bald häufen sich die unheimlichen Ereignisse im Haus. Der Film arbeitet sich an der bekannten Horror-Inszenierung rund um eine aggressiver werdende, böse Macht ab und setzt neben Jump-Scares glücklicherweise auch auf unterschwelligen Grusel. Die Performances der Darsteller sind zweckmäßig und den schablonenhaften Figuren geschuldet, die – ganz genretypisch – einige unlogische Entscheidungen treffen. Technisch macht „Annabelle 2“sehr viel richtig und erzeugt mit seinen leichten Sepia-Farben eine nostalgische Atmosphäre. Die Schärfe ist hoch, die deutsche 5.1-Tonspur lässt dafür die Reichhaltigkeit des englischen 7.1-Atmos-Sounds vermissen, ist aber trotzdem dynamisch.