The Shannara Chronicles
Trotz tausender großartiger Buchvorlagen gibt es verdammt wenige echte Fantasyserien. Schon aus diesem Grund muss man sich freuen, dass es die Verfilmung von Terry Brooks‘ „Shannara“-Trilogie trotz mäßiger Quoten in eine neue Runde geschafft hat. Die Schauwerte wurden in der zweiten Staffel üppiger, die Action blutiger, die Beziehungen reifer, ganz im Gegensatz zur Inszenierung, die trotz Senderwechsels ihre MTV-Herkunft nicht verleugnen kann. Die Besetzung rekrutiert sich aus attraktiven, schauspielerisch jedoch unterdurchschnittlichen Darstellern. Teenager-taugliche Popsongs begleiten meist unpassend die Handlung. Über die Ausstattung wurde eher nach Glamour-Faktor denn nach Stil oder Praxistauglichkeit befunden. Die Posen sind plakativ, die Blicke schmachtend. Wer sich damit arrangieren kann, erlebt mit der zweiten Staffel – die sich von der direkten Romanvorlage löst und diese frei weiter entwickelt – ein amüsantes, aber uninspiriertes Abenteuer, in dem die Helden um den jugendlichen Wil Ohmsford (Austin Butler) und seinen Druiden-Lehrmeister Allanon (Manu Bennett) zum einen den wiedererweckten Hexenmeister besiegen müssen, gleichzeitig jedoch die Bedrohung der Bluträcher abwehren müssen. Trotz einiger Ambivalenz bei der Charakterentwicklung erwartet den Fantasy-Freund kaum etwas Neues, wie in der ersten Staffel bleibt auch in der zweiten die postnukleare Endzeit-Komponente des Szenarios sträflich unbeachtet. Dafür erfreuen gut gemachte Kämpfe und aufwändige Effekte das Auge, auch wenn die CGI-Panoramen und die Aufnahmen von echten Locations immer noch nicht miteinander harmonieren.