Kommissar Maigret
In der zweiten Staffel von „Kommissar Maigret“, beweist Rowan Atkinson („Mr. Bean“, „Johnny English“) erneut, dass sein schauspielerisches Repertoire weitaus mehr beinhaltet als nur Komödien. Auch der NoirStil findet wieder guten Anklang mit dem im Frankreich der 1950er Jahre situierten Krimi Double-Feature „Die Nacht an der Kreuzung“/„Die Tänzerin und die Gräfin“. Sowohl im visuellen als auch im erzählerischen Stil bleiben die Regisseure Thaddeus O’Sullivan („Into the Storm“) und Sarah Harding („Agatha Christie’s Marple“) den Vorbildern treu, aber gehen Themen an, die wahrscheinlich selbst für alte Pulp-Verfilmungen zu riskant gewesen wären. Die beiden Mordfälle, derer sich Maigret annimmt, stammen wieder aus den Werken des bekannten französischen Krimiautors Georges Simeon. Eine hoch kompetente internationale Besetzung bietet ein schauspielerisches Niveau, das sich sehen lassen kann. Rowan Atkinson passt wunderbar in die Rolle des gealterten, aber herzlichen Kommissarveteranen Maigret, der mit seinem jüngeren Kollegen, und mithilfe seiner Frau, durch die Welt der gesellschaftlichen Tabus fahndet. Auch Widersacher und Nebenrollen sind mit Schauspielern wie Tom Wlaschiha („Game of Thrones“), Lucy Cohu („Torchwood“), Sebastian De Souza („The Borgias“) und Mia Jexen („Fortitude“) hoch besetzt und überzeugend verkörpert. Auch auf technischer Ebene liefert die BBC ein mehr als würdiges Produkt. Authentische Sets und ein klares Bild geben „Kommissar Maigret“ eine Optik, wie man sie sich von einer Fernsehproduktion besser nicht wünschen könnte. Die deutsche Vertonung und die allgemeine Soundqualität steht dem sonstigen Eindruck in nichts nach.