Pr. Marston & The Wonder Women
Anspruch
William Marston (Luke Evans) ist Professor der Psychologie an der Universität Harvard. Zusammen mit seiner Frau Elizabeth (Rebecca Hall), die nach einem unkonventionellen Leben strebt, entschließt er sich, ein psychologisches Experiment mit seiner Studentin Olive Byrne (Bella Heathcote), durchzuführen. Was anfangs von wissenschaftlichem Interesse ist, steigert sich zu einer leidenschaftlichen Beziehung. Doch im Amerika der 1940er Jahre gilt ihr außergewöhnliches Beziehungskonstrukt als abnormal und wider der Gesellschaft. Homosexualität wird als Krankheit denunziert und die Liebe zu mehr als nur einer Person ist nicht weniger verwerflich. Trotzdem entscheiden sich William, Elizabeth und Olive für die Liebe. Für die drei beginnt eine gefährliche Reise, aus der letztendlich etwas Geniales hervorgeht – Wonder Woman.
In Angela Robinsons Biopic geht es vor allem um Gefühle. Die Entstehung und Entwicklung von Wonder Woman spielt sich im Wesentlichen hinter der Haupthandlung ab und nimmt wenig Raum ein. Die Liebe dreier Menschen hingegen, die in einer strengen Gesellschaftsordnung mit wenig Toleranz etwas Außergewöhnliches finden, das sie selbst erst lernen müssen zu verstehen, nimmt den Hauptpart ein. Wunderbar gegensätzlich spielen Luke Evans, Rebecca Hall und Bella Heathcote die Protagonisten, die alle eine ganz eigene Dynamik besitzen. Durch das geschickte Spiel mit Licht, Schatten und warmen Farben entfaltet sich eine zarte Sinnlichkeit. Deshalb ist das Biopic eben nicht nur ein Biopic, sondern auch ein gefühlvolles Drama, das sich hin und wieder sogar traut, kitschig und klischeebehaftet zu sein.