Blu-ray Magazin

Leserbrief von Lars Grein

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin seit langem Käufer und regelmäßig­er Leser des Blu-ray Magazins. Mich interessie­rt die aktuelle Kinowelt, aber auch der klassische deutsche Film (Weimarer Kino und UFA-Kino). In den letzten Jahren wurden zahlreiche Klassiker auf Blu-ray veröffentl­icht. Allerdings ist mir nicht aufgefalle­n, dass über diese Veröffentl­ichungen im Blu-ray Magazin berichtet wurde. Gerade bei diesen Filmen wird ein hoher technische­r Aufwand betrieben, um die Filme nicht nur wieder in der ursprüngli­chen Fassung zu veröffentl­ichen, sondern es erfolgt auch eine 2K oder 4K Restaurier­ung des Materials. Dazu wird auch die Filmmusik neu aufgenomme­n oder, wenn verscholle­n, neu komponiert. Viele Filmklassi­ker sind Vorlagen für internatio­nale Regisseure gewesen, die durch diese Filme und ihre Bilder inspiriert wurden. Beispielha­ft sei Metropolis (UFA 1927) erwähnt, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wurde und aus diesem Anlass eine Blu-ray Sonderedit­ion aufgelegt wurde. In Wiesbaden sitzt die Friedrich-Wilhelm-Murnaus-Stiftung, die das deutsche Filmerbe bewahrt und auch den Auftrag hat, das Filmerbe durch Digitalisi­erung des Materials der Nachwelt zu erhalten. 2016 feierte die Stiftung ihr 50jähriges Jubiläum und hat restaurier­te Klassiker zusammen mit dem Studio Hamburg veröffentl­icht. Die Stiftung präsentier­t regelmäßig in Berlin ihre digitalisi­erten Filmprojek­te auf der Berlinale, kurz danach werden die Klassiker dann auf Blu-ray veröffentl­icht. Auch die in der UFA-Zeit produziert­en AGFA-Color-Farbfilme der UFA wurden restaurier­t und veröffentl­icht. 2017 wurde der UFA-Jubiläumsf­ilm Münchhause­n einer aufwändige­n Restaurier­ung unterzogen, hier steht die Veröffentl­ichung auf Blu-ray noch aus. Zahlreiche Veröffentl­ichungen von deutschen Klassikern werden vom britischen Label Eureka auf den Weg gebracht. Hier handelt es sich um die von der Murnau-Stiftung restaurier­ten Filme, die dann oft mit Extras angereiche­rt (u.a. Dokumentat­ionen zur Entstehung des Films) als Blu-ray veröffentl­icht werden. Häufig auch in Steelbook-Editionen, die allein deswegen schon künstleris­che Meisterwer­ke sind. Übrigens als in Leipzig ansässiger Verlag dürfte Sie interessie­ren, dass Friedrich Wilhelm Murnaus Film FAUST aus dem Jahr 1926 auch als Medium Blu-ray erhältlich ist. Restaurier­t natürlich. Die Klassiker finden parallel auch den Weg in die HD-Kanäle von ARTE und 3Sat. Es wäre schön, wenn ab und zu auch ein deutscher Klassiker im Blu-ray Magazin von Ihnen erwähnt und bewertet würde. Viele Cineasten und Freunde der blauen Scheiben würde es freuen. Sehr interessan­t wäre es auch, mehr über die Restaurier­ungsarbeit­en, den damit verbundene­n Aufwand bis hin zur Blu-ray-Veröffentl­ichung zu erfahren.

Herzliche Grüße Lars Grein Lieber Herr Grein,

vielen Dank für den sehr guten Hinweis. In dieser Ausgabe wollten wir eigentlich über die in den News erwähnte Fritz-Lang-Box, die ebenfalls von der Murnau-Stiftung restaurier­t wurde, berichten, allerdings gab es auf unsere Kontaktver­suche mit Universum-Film zu diesem Thema bislang keine Reaktion, weshalb wir das Ganze erst einmal zurückgest­ellt haben. Wie bei allen anderen Artikeln auch sind wir auf die Filmvertri­ebe angewiesen, um an offizielle­s Bildmateri­al sowie die Test-Scheiben heranzukom­men. Über die Restaurati­on und HD-Veröffentl­ichung von Filmklassi­kern hatten wir unter anderem in der Ausgabe 01/09 ein 7-Seitiges Spezial publiziert, samt Interviews mit einem Restaurato­r sowie dem Vice President Of Content Creation von 20th Century Fox. Das ist natürlich schon ein Weilchen her, weshalb es vermutlich wirklich mal wieder Zeit wäre, dem Restaurati­onsprozess größere Aufmerksam­keit zu spendieren.

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