The Lego Ninjago Movie
Für viele Mädchen und Jungen ist Lego wohl das Lieblingsspielzeug der Kindheit. Das modulare Baustein-System lädt zu Kreativität und zum Experimentieren ein. Mit der äußerst erfolgreichen Umsetzung bekannter Filmlizenzen im Lego-Franchise ist es nur naheliegend, dass auch firmeneigene Set-Schöpfungen für die Leinwand adaptiert werden. Die Ninjago-Reihe erhielt schon 2011 eine eigene Serie und schaffte es 2017 nun auch ins Kino. Auch diesmal muss sich Protagonist Lloyd als Sohn des eroberungswütigen und herrschsüchtigen Lord Garmadons behaupten. Letzterer will die Stadt Ninjago mal wieder in Schutt und Asche legen. Nur die sechs mysteriösen Ninjas stehen jedes mal zur Stelle, wenn Garmadon angreift. Lloyd ist aufgrund seines unbeliebten Vaters der Buhmann der gesamten Stadt, doch in seiner Geheimidentität als der grüne Ninja wünscht er sich nichts sehnlicher, als seinen verhassten Vater für immer aus Ninjago zu vertreiben. In seinem Übereifer bedient er sich dabei einer ultimativ geheimen Waffe und handelt damit gegen das Gebot seines Meisters Sensei Wu. Es kommt, wie es kommen muss, Lloyds Angriff missglückt und er bringt ungewollt nur noch mehr Zerstörung über die Stadt. Um das Vertrauen seines Meisters und seiner enttäuschten Ninja-Kollegen wieder zu gewinnen, begibt er sich mit ihnen auf eine gefährliche Reise in den Dschungel, um eine noch geheimere und ultimativere Waffe zu finden und um möglicherweise auch eine Verbindung zu seinem Vater herzustellen.
Willkommen auf Youtube
Der neueste Lego-Film kann vor allem wieder mit seiner Optik punkten. Auch wenn die Ninjago-Kulissen mit ihrem exzessiven Einsatz aller Regenbogenfarben die meiste Zeit überladen wirken, ist das Gewirr aus umher fliegenden Steinchen und den kleinen, hektisch agierenden Figürchen durchaus drollig und charmant. Durch den verstärkten Einsatz von zusätzlichen Computereffekten und -kulissen wird allerdings noch deutlicher die ansonsten gelungene Illusion gebrochen, man hätte hier mit echten Figuren und Lego-Steinen gebaut und gedreht. Generell muss man sagen, dass die Zielgruppe für „The Lego Ninjago Movie“über die kleinen Fans, die die Sets noch selber zuhause haben und damit spielen, nicht wirklich hinaus reicht. Der quirlige und sich hektisch überstolpernde Youtube-Humor bietet kaum eine Ruhepause und ist damit nicht nur sehr stark zeitgenössisch verhaftet, sondern auch deutlich Geschmackssache. Erwachsenen Lego-Freunden wird es somit um einiges schwerer fallen, sich mit diesem Film anzufreunden. Da kann auch Jackie Chan mit seinem Gastauftritt und als englischer Synchronsprecher von Sensei Wu nicht viel dran ändern. Auch die Story um Lloyds Konflikt mit seinem Vater und seinem Wunsch nach familiärem Zusammenhalt und Verständnis wird insgesamt zu oberflächlich und klischeehaft behandelt. Im Großen und Ganzen ist „The Lego Ninjago Movie“damit wohl vor allem eine Freude, die man seinem kleinem Sohn, Neffen oder Enkel machen kann, aber wo man selber vielleicht nicht unbedingt mit schauen möchte. Technisch wird dafür solide bis gute Qualität geboten. Die ausgefeilte Lichtstimmung und das bunte Farbbild sorgen stellenweise dann doch für eben jene täuschend echte Steinchenoptik. Die Schärfe und der Detailgrad sind trotz etwas zu unscharfen Hintergründen insgesamt hochwertig. Der Sound kann besonders überzeugen. Die präzise und fließend eingesetzte Signalortung sorgt für ein tolles Rundum-Gefühl. Und ebenso die feine Abmischung und das Sounddesign wirken angenehm plastisch. Lediglich die Klangdynamik wirkt zuweilen etwas hektisch, was aber wohl größtenteils dem ebenfalls sehr atemlosen Handlungsverlauf zu Schulden kommt.