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Pfad der Rache

- IM

Man könnte sagen, „Pfad der Rache“sei die Geschichte eines erfolgreic­hen Anwalts, der nach einem Schicksals­schlag mit den „Selbstbetr­achtungen“des römischen Kaisers Mark Aurel, dem letzten großen Werk der Philosophi­e der Stoa, konfrontie­rt wird und darauf sein Leben neu überdenkt. Oder man pfeift auf den philosophi­schen Unterbau und begreift den Film von B-Action-Maestro Isaac Florentine („Undisputed 2 + 3“) als den „Taken“von Hauptdarst­eller Antonio Banderas. Denn die Einsichten, die sein Charakter Frank Valera nach der bestialisc­hen Ermorderun­g von Frau und Tochter durch die Lektüre des Werks gewinnt, beschränke­n sich auf die Aussage „Schweigen ist Gold“. Seiner Waffe als Erfolgsjur­ist, der Rede, schwört er nun ab, auf seinem „Pfad der Rache“sollen Taten sprechen. Das Handwerksz­eug dafür vermittelt ihm ein vom Regisseur selbst gespielter Karate-Sensei. Doch vor der Rache steht die Frage nach der Identität der Mörder. Der inzwischen in den Niederunge­n des preiswerte­n Genrefilms angekommen­e Antonio Banderas spielt seinen gebrochene­n Helden mit einer Hingabe, die eines größeren Filmes würdig wäre, aber auch hier dankbar angenommen wird. Da sich die Action des Filmes vornehmlic­h auf Kämpfe beschränkt, sind neben den schauspiel­erischen auch die physischen Qualitäten des Schauspiel­ers gefragt, der in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Montage und Kamera kaschieren dabei geschickt die eine oder andere Schwäche. Die Handlungs-Defizite hingegen lassen sich nicht so einfach vertuschen. Der mit heißer Nadel gestrickte Rache-Krimi-Plot erfordert vom Zuschauer ein gehöriges Maß guten Willens.

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Sieht so ein Stoiker aus? Banderas ist gut aufgelegt und liefert mitreißend­e Action, die Spaß macht
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So glücklich sieht man Frank Valera so schnell nicht mehr
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