The Wailing – Die Besessenen
Als ein kleines Dorf in Südkorea von einer schrecklichen Mordserie heimgesucht wird, ist auch Polizist Jong-gu (Do-won Kwak) ratlos. Verantwortlich scheint eine Krankheit zu sein, die unschuldige Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt. Schnell fällt der Verdacht auf den geheimnisvollen Japaner (Jun Kunimura), der sich abseits des Dorfes niedergelassen hat. Könnte er die Bewohner mit einem Fluch belegt haben? Für Jong-gu wird es persönlich, als auch seine kleine Tochter beginnt sich zu verändern. Dann treten auch noch eine rätselhafte Frau (Woo-hee Chun) und der Schamane Il-gwang (Hwang Jungmin) auf den Plan. Flüche und Gruselkinder sind in Horrorgeschichten sicher keine Seltenheit und auch der deutsche Untertitel „Die Besessenen“suggeriert klischeehaftes Genrekino. Doch dieser Film lässt sich in keine Schublade stecken. Zwischen Polizeiarbeit und Mystery lässt er die Themen verschwimmen und wirft Fragen auf, an denen der Zuschauer für weit mehr als zwei Stunden zu knabbern hat. All das wird von sympathischen Charakteren begleitet. So erlaubt sich der Film auch mal die eine oder andere lustige Szene. In gewählten Momenten beansprucht der Film den Zuschauer mit zahlreichen Sinneseindrücken und lauter Musik. Seinen Horror erschafft er nicht mit plötzlichen Schreckmomenten, sondern einem langsamen, aber tragischen Aufbau, mit kurzen Hochpunkten für die Sinne und schweren Entscheidungen, die das Leben der Charaktere für immer verändern. Ein Horrorfilm, der zum einen fordert und zum anderen, trotz der langen Laufzeit, durchweg unterhält.