Art Of Revenge
Kunststudentin Noelle (Francesca Eastwood, Tochter von Clint) hat sich in einen Kommilitonen (Peter Vack) verliebt. Er vergewaltigt sie jedoch bei der ersten Gelegenheit und wiegelt danach die Situation ab – ein unentschuldbares Verbrechen. Noelle vertraut ihr schreckliches Erlebnis ihrer Nachbarin Skye (Leah McKendrick) an, die ihr aber rät, nicht zur psychologischen Beratung der Uni zu gehen, weil man sich dort rechtfertigen muss, als stünde man selbst vor Gericht. Zudem erfährt Noelle, dass selbst Studenten, die Vergewaltigungen filmen und ins Internet stellen, ungestraft davonkommen, wenn ihre Gesichter nicht zu sehen sind – beides Beispiele für den Umgang mit Vergewaltigung als Teil eines strukturellen Problems. Sie beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, aber ein Ermittler (Clifton Collins Jr.) ist Noelle auf den Fersen. Die Vergewaltigung ist eine frühe Szene und schockierend intensiv umgesetzt. Danach wird dieser nicht ganz klassische Vertreter des Rape-And-Revenge-Films schnell oberflächlich und auch träge. Jedoch bietet er dasselbe moralische Dilemma wie alle Filme dieses Nischengenres: Ist Mord jemals gerecht, Gewalt jemals gut? „Art Of Revenge“hält sich in diesem Punkt nicht mit Relativierungen auf. Zum Ende des Films erlebt der Zuschauer, wie die Heldin ihre Taten nicht nur rechtfertigt sondern ihre sehr individbezogene Lösung auf ein gesellschaftliches Problem gar zur Nachahmung empfiehlt. Eine Botschaft, die nicht jeder unkritisch akzeptieren wird, zumal der Film von einigen Kritikern als „mutmachend“und Francesca Eastwoods durchschnittliche Darbietung als „augenöffnend“beschrieben wurde. Definitiv ein Film, an dem sich die Geister scheiden werden.