Designated Survivor
Mit einem derartigen Karrieresprung hatte Tom Kirkman (Kiefer Sutherland), bislang amerikanischer Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, wohl nicht gerechnet: Nach einem Terroranschlag im Kapitol während der „Zur Lage der Nation“-Rede, dem nahezu alle Regierungsmitglieder und Kongressabgeordneten zum Opfer fielen, findet er sich unverhofft im Amt des Präsidenten wieder. Nun gilt es, die Drahtzieher des Anschlags ausfindig zu machen, wichtiger aber noch, dem ins Herz getroffenen Land Hoffnung zu geben und es in die Normalität zurückzuführen. Doch schon die ersten Amtshandlungen und die Reaktionen darauf lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Normalität noch in unendlich weiter Ferne liegt.
Der reißerische, fast schon ungeheuerliche Aufhänger dieser Serie verspricht viel Spannung, und genau das liefert „Designated Survivor“auch. Die Verquickung aus Politdrama, Verschwörungs-Thriller und Krimi sorgt für abgeknabberte Fingernägel und Herzflattern, wenn – und das ist ein großes „Wenn“– man sich denn mit den Schwächen arrangieren kann. Denn so spannend der Plot mit seinen zahllosen Twists auch ist, so offensichtlich konstruiert ist er auch. Die Handlungen von Politikern und Ermittlern unterwerfen sich alle den Erfordernissen extremer Spannungsschinderei und auch die plump geschriebenen Dialoge machen sie nicht glaubwürdiger. Doch – und das ist die Stärke der Serie – fällt es leicht, sich von diesen Mankos ablenken zu lassen. Es gibt klügere Serien im Fernsehen, mit seriöserer Darstellung von Politik, geschliffeneren Dialogen, nuancenreicherer Schauspielkunst. Aber spannender als „Designated Survivor“ist kaum eine.