Guilt
In einer Londoner WG wird nach einer Partynacht die Leiche von Molly Ryan gefunden. Ihre beste Freundin, die amerikanische Austauschstudentin Grace (Daisy Head), wird zur Hauptverdächtigen. Während Grace mit dem wachsenden Misstrauen ihrer Mitmenschen und der Presse zu kämpfen hat, stehen nur zwei Menschen auf ihrer Seite: Ihre Schwester Natalie (Emily Tremaine) und Anwalt Stan Gutterie (Billy Zane). Doch auch diese beiden haben ihre Zweifel. Könnte Grace tatsächlich die Mörderin sein? Über zehn Episoden begleitet der Zuschauer die Ermittlungen, das Dilemma der Beteiligten und der vielen weiteren Verdächtigen, während der Fall immer neue Wendungen nimmt. Dabei bedient sich die Serie an so einigen Soap-Elementen und kippt gelegentlich in den Bereich der Melodramatik. Charaktere neigen ständig zum Überreagieren. Dass Szenen möglichst kurz geschnitten sind und kaum Zeit zum Atmen lassen, trägt nur dazu bei. Obwohl die Serie eine durchgehende Handlung über eine Staffel erzählt, erinnert die Umsetzung stark an wöchentliche Crime-Serien mit ihren schnell erzählten Fällen. Alles muss sofort auf den Punkt gebracht werden. Die Idee, einen möglichen Täter in den Mittelpunkt zu rücken und die Zuschauer im Unklaren zu lassen, hat sich in den letzten Jahren mit Serien wie „Making A Murderer“oder „The Night Of“immer wieder bewährt. Für „Guilt“geht das Konzept nicht ganz auf. Ein starker Pluspunkt ist dafür Antihelden-Anwalt Billy Zane, der die Geschehnisse mit seinen unkonventionellen Methoden immer wieder aufzuheitert. Krimifans holen sich hiermit also keine Innovation nach Hause, dafür aber solide Kost für Zwischendurch.