Bellevue
Die Polizistin Annie Ryder (Anna Paquin) hatte es mit ihrer speziellen Persönlichkeit schon immer ein wenig schwer. Als ein Transgender-Teenager verschwindet und Annie den Fall übernehmen muss, gerät Annies Leben noch ein Stückchen mehr durcheinander. Plötzlich stehen Menschen unter Verdacht, denen sie schon ihr ganzes Leben lang vertraut hat. Noch dazu taucht wie aus dem Nichts eine mysteriöse Person aus vergangenen Tagen auf. Auf einmal sieht sich Annie einer enormen Herausforderung gegenüber. Ihre Vergangenheit droht sie einzuholen… Wird sie schnell genug sein zu entfliehen, oder muss sie sich dem Kampf stellen?
Das kanadische Serien-Debüt beginnt mit einer guten Portion spannender Dunkelheit, gewürzt mit Akzentuierungen, die ans Gothic-Genre erinnern. Mysteriös ist nicht nur, dass sich die junge Polizistin merkwürdigerweise fast immer allein und nur mit einer Handytaschenlampe an abgelegenen Orten wiederfindet, sondern auch, dass sie ständig Flashbacks hat, über die der Zuschauer nur bruchstückhaft aufgeklärt wird.
Die düsteren Farben und mystischen Schauplätze, gepaart mit einer schleichenden Gänsehaut-Melodie machen einen Großteil der Atmosphäre aus. Dadurch verliert die schauspielerische Leistung der Darsteller allerdings etwas an Eindruck und Schlagkraft, obwohl die Figuren ohne Zweifel authentisch und kreativ inszeniert sind. Die breite Masse wird sicherlich weniger anfällig für die Protagonistin Annie und ihre selbstmörderischen Ermittlungsverfahren sein. Für Genre-Fans hingegen ist ein gewisses Suchtpotential sicher nicht ausgeschlossen.