Amelie rennt
Manchmal weiß man einfach nicht, was man will. Da kann es schon mal von Vorteil sein, immerhin zu wissen, was man definitiv nicht will. Im Fall von „Amelie rennt“ist das auch wirklich das einzige, was Amelie (Mia Kasalo) vor Augen hat. Sie ist eine 13jährige Berliner Jugendliche, die seit frühester Kindheit an schwerem Asthma leidet. Ihre Krankheit hasst sie noch mehr als die Tatsache, dass ihre Eltern getrennt sind. Aber auch sonst ist sie generell ziemlich wütend auf alles und jeden. Nach einem besonders schweren Anfall wird sie in die Süd-Tiroler Berge in eine Spezialklinik geschickt. Aber statt sich mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen, ist das unsympathische Mädel einzig damit beschäftigt, ihre Behandlung zu sabotieren. Nachdem sie hört, wie sich das Klinikpersonal über ihre schlechte Entwicklung unterhält, läuft sie in die Berge davon. Dabei trifft sie auf den zwei Jahre älteren Bart (Samuel Girardi), der ihr von einem Feuer auf dem Berggipfel erzählt. Dort kann man sich etwas wünschen – auch, dass die Krankheit verschwindet. Spontan macht sich Amelie dorthin auf, mit Bart im Schlepptau, wohlwissend dass alle nach ihr suchen werden und ihre Eltern keine Ahnung haben, wo sie ist. Natürlich ist da „Coming-Of-Age“drin und die Dynamik zwischen den Jugendlichen ist toll, wenn sie von Bart den Kopf gewaschen bekommt, weil sie stur und respektlos ist. Klar sind da wunderschöne Landschaften zu begutachten, die Jungschauspieler gut und Amelie lernt man auch noch auf eine angenehmere Art kennen. Ob es so gut ist, dass Amelie die Eltern in Angst und Schrecken versetzt und sich mutwillig in Gefahr bringt, sei dahingestellt. Sehenswert, aber nicht zur Nachahmung empfohlen.