Bullyparade – Der Film
Von 1997 bis 2002 lief die Show „Bullyparade“auf ProSieben, aus deren Sketchen 2001 einer der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt hervorging: „Der Schuh des Manitu“. „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“und „Lissi und der wilde Kaiser“folgten. Zum 20. Jubiläum der „Bullyparade“erschien im August 2017 der Film zur Show in den deutschen Kinos, der gleichzeitig den Abschluss einer Ära einläutete. Michael „Bully“Herbig verkündete, dass er sich von nun an aus dem Genre der Komödien zurückziehen wolle. In insgesamt 26 Rollen greifen Bully und seine Komplizen Christian Tramitz und Rick Kavanian die kultigen Sketche aus früheren Zeiten auf. Neben altbewährten Lieblingen wie Captain Kork, Spucki und Schrotty, oder auch Winnetou und Old Shatterhand, mischen sich auch neue Charaktere in den Cocktail aus Parodie und Komödie. Ausgelassen und mit Mut zur Peinlichkeit entwickeln sie schrullige Figuren, die in keiner Weise realistisch auftreten und gerade deswegen unheimlichen Spaß machen. Bei „Bullyparade – Der Film“gibt es diese Figuren auch, allerdings verlieren sie durch die Wiederholung von altbekannten Witzen und Inszenierungen ihre Originalität. Trotz des stupiden Humors hat der Film eine künstlerische Ambition, die aber möglicherweise nicht von jedem Zuschauer als solche anerkannt wird. An diesem Film scheiden sich wohl die Geister der alteingesessenen Bully-Fans von denen der Masse. Auch wenn man nicht über jede Szene ehrlich lachen kann, empfindet man doch eine wohlige Melancholie beim Anblick der hängenden Spitzohren von Spucki.