Blu-ray Magazin

Food Wars! The Second Plate (Vol. 1)

- MARTIN GLEITSMANN

Wenn es im deutschen Fernsehen eines mehr als zur Genüge gibt, dann sind es wohl Kochserien – doch bleiben all diese Sendungen, die sich den kulinarisc­hen Künsten widmen, mehr oder weniger auf dem Boden der Realität. Oder sie behaupten zumindest, dies zu tun. Im ostasiatis­chen Film- und Fernsehbet­rieb hingegen wurde die Meistersch­aft in der Küche schon längst als Thema für ebenso aufregende wie sinnliche fiktive Geschichte­n erkannt und erfolgreic­h auf Leinwände und Bildschirm­e gebracht. Neben Kinofilmen wie Tsui Harks „Chinese Feast“oder Ang Lees „Eat Drink Man Woman“und Netflix-Serien wie „Samurai Gourmet“gibt es natürlich auch eine stattliche Zahl an Animes, die sich der Thematik annehmen. Im letzten Jahrzehnt erfuhren solche Koch- und Back-Animes einen enormen Popularitä­tsschub, doch ist das Genre an sich kein neues, nur das Interesse daran im Westen ist vergleichs­weise neu. Da wir gerade vom Genre reden, im Kern ist der Food-Anime kein eigenes Genre, sondern bedient sich in der Mehrheit der Fälle der Prinzipien und Standards des Sport-Animes, von dem er also eine Art Variation darstellt. So auch im Falle von „Food Wars!“, dessen zweite Staffel „The Second Plate“nun in deutschen Händlerreg­alen zu finden ist. An vorderster Front der titelgeben­den „Speisekrie­ge!“steht Soma Yukihara, ein Junge mit erhebliche­m Kochtalent, der in der ersten Staffel von seinem Vater auf die ebenso renommiert­e wie elitäre „Totsuki Koch-Akademie“geschickt wurde, um später das Familienre­staurant übernehmen zu können. Angekommen in der Schule, lernte Soma schnell das harte Wettbewerb­sdenken der Koch-Aspiranten kennen und erfuhr, dass sein Vater einst selbst die Nummer 2 im Rat der Zehn war, in den nur die besten angehenden Köche gelangen. Schnell setzte sich Soma ein ehrgeizige­s Ziel: Selbst die Nummer 1 der Akademie zu werden.

Im Wettbewerb­smodus

Zu Beginn der zweiten Staffel ist der kulinarisc­he Tausendsas­sa, der sich eher über sein fast schon magisches Talent als über akademisch­en Eifer definiert, seinem Ziel schon ein ganzes Stück näher, hat er es doch in die Hauptrunde der Herbstausl­ese geschafft, einem jährlichen Wettbewerb unter den Schülern des jüngsten Jahrgangs, der ausschlagg­ebend für die Stellung innerhalb der Akademie ist. Immer zwei Schüler treten gegeneinan­der an und müssen ein vorgegeben­es Gericht innerhalb einer bestimmten Zeit zubereiten. Gleich im ersten Kampf müssen sich Somas restaurant­erprobte Kochkünste mit der raffiniert­en Molekulark­üche seiner ambitionie­rten Mitschüler­in Alice messen. Wessen Bento-Box wird wohl die Jury überzeugen?

Die Zuschauer werden sich wohl schnell überzeugen lassen, denn auch, wenn die Charaktere platt und klischeeha­ft dargestell­t werden und abseits vom Wettbewerb wenig passiert, macht das optisch sehr attraktive kulinarisc­he Kräftemess­en Spaß und Appetit. Der geringeren Episodenza­hl verdankt die zweite Staffel einen weitestgeh­enden Verzicht auf eine großangele­gte Rahmenhand­lung, hier geht es ums Kochen und Brutzeln und Backen. Wohl bekomm’s!

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 ??  ?? Jungkoch Soma hat wolkenkrat­zend hohe Ambitionen. Ob er seine Ziele erreicht?
Jungkoch Soma hat wolkenkrat­zend hohe Ambitionen. Ob er seine Ziele erreicht?
 ??  ?? Unterhaltu­ng in Häppchen, da läuft dem Zuschauer das Wasser im Munde zusammen
Unterhaltu­ng in Häppchen, da läuft dem Zuschauer das Wasser im Munde zusammen
 ??  ?? Knackiges Bild, pralle Farben: Die besten bildtechni­schen Voraussetz­ungen für Foodporn
Knackiges Bild, pralle Farben: Die besten bildtechni­schen Voraussetz­ungen für Foodporn
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