Star Blazers 2199
In Japan feiert es als „Uchu Senkan Yamato“(Weltraum-Schlachtschiff Yamato) seit den 1970er Jahren Riesenerfolge, in den Vereinigten Staaten revolutionierte es englisch übersetzt unter dem Namen „Star Blazers“mit seiner fortlaufenden dramatischen Geschichte das Kinderprogramm, in Deutschland hingegen glänzte Leji Matsumotos legendäre Anime-Space-Opera trotz starker Ähnlichkeit zu auch hier mit Erfolg laufenden Programmen wie „Captain Future“über Jahrzehnte mit Abwesenheit. Den Erstkontakt zum hiesigen Publikum stellte das Franchise mit dem Realfilm „Space Battleship Yamato“aus dem Jahre 2010 her, trotz beachtlicher Schauwerte kein wirklich guter Einstieg ins „Yamato“-Universum. Seit kurzem wird allerdings die 2012er Neuinterpretation der klassischen Serie in Deutschland veröffentlicht, die für Neueinsteiger deutlich geeigneter ist, vereint sie doch die vorsichtig modernisierte und ausgebaute Geschichte der Originalserie in epischer Breite mit den Schauwerten aktueller Spitzen-Animes. Inzwischen ist hiervon Volume 2 erhältlich, das die Episoden 7 bis 11 der 26 Folgen und einen Kinofilm langen Serie enthält. In den fünf Episoden setzt die „Yamato“ihren langen Weg zum fernen Planeten Iscandar fort, und nachdem es dem Raumschlachtschiff in der letzten Folge gelang, die Basis der Gamilas auf dem Pluto zu zerstören, weiß die Crew ihren Heimatplaneten zumindest vorläufig sicher vor den Bombardements der außerirdischen Angreifer. Nun jedoch heißt es für die Mannschaft Abschied nehmen von der Erde, von den Lieben. Bevor die „Yamato“das Sonnensystem allerdings verlässt, darf jedes Crewmitglied noch einmal heim telefonieren, was für manch emotionalen Moment sorgt, oder zumindest sorgen könnte, denn so sehr sind die Charaktere dem Publikum zu diesem Zeitpunkt doch noch nicht ans Herz gewachsen. Viel besser funktioniert die Serie, wenn dann endlich in das Weltall vorgestoßen wird, wo nicht nur die Hoffnung der Menschheit auf Iscandar wartet, sondern auch unentdeckte Welten, neue Lebensformen und natürlich reichlich Abenteuer.
Vom Schlag eines Captain Future
Letztere stellen sich sogar schneller ein als erwünscht, denn die Gamilaner unter ihrem Führer Dessler haben die Zerstörung ihres Stützpunktes auf dem Pluto keineswegs vergessen, sondern blasen zu einer neuerlichen Attacke auf die „Yamato“. Die kann dem Angriff nur mit einem waghalsigen Manöver ausweichen, welches das Schiff in gefährliche Nähe zu einem Stern bringt, dessen Sonneneruptionen es von einem Moment zum anderen komplett zerstören könnte. Die nächste Gefahr lauert auf dem Schiff, denn Schiffsroboter und R2D2-Cosplayer „Analyzer“freundet sich mit einem geborgenen gamilanischen Roboter an. Und plötzlich sieht sich die schon zu diesem Zeitpunkt der Reise ordentlich geforderte „Yamato“Mannschaft mit einem Dilemma konfrontiert, das eines Isaac Asimovs oder Philip K. Dicks würdig wäre. Die Herausforderungen an das Schiff und seine Besatzung bleiben also konstant groß, genauso groß bleibt aber auch der Unterhaltungswert der spektakulär animierten Weltraum-Oper. Die nächsten Abenteuer der „Yamato“werden jedenfalls schon innig herbeigesehnt.