Der Kurier
In den Fängen des Kartells
Sean, gespielt von Daniel Radcliffe („Harry Potter“, „Swiss Army Man“), ist Ex-Militärpilot und arbeitet gleichzeitig für ein Kartell als fliegender Kurier und als Informant für die US-Behörden. Bei Seans letztem Flug geht allerdings etwas gehörig schief und nun sind beide Seiten hinter ihm her. Es gibt eine Entführung, es gibt Schusswechsel, eine Drohne und eine Notlandung. Aber was sich anhören mag wie ein zumindest einigermaßen geladener Actionfilm à la „Barry Seal“entpuppt sich als langweilig und einfallslos. Denn alles oben genannte macht über den Daumen gepeilt höchstens 15 Prozent des Filmes aus, der Rest sind Aufnahmen von Daniel Radcilffes Filmcharakter, der sich in einem dunklen Sportflugzeug mit drei oder vier Leuten wahlweise übers Handy oder übers Funkgerät unterhält. Regisseur Jesper Ganslandt („Blonide“, „Jimmie“) bricht in „Der Kurier – In den Fängen des Kartells“eine der goldenen Regeln des Films, „show, don’t tell“, oder zu Deutsch, „zeige anstatt zu erzählen“. Fast alles, was der Zuschauer erfährt, wird vom Protagonisten oder einem seiner Gesprächspartner am Telefon erwähnt und falls besonders relevant, noch im Anschluss mit einer sehr kurzen Szene unterlegt. Ansonsten gilt die Monotonie des Cockpits in einer bewölkten Nacht für den nahezu gesamten Film. Leider bietet „Der Kurier“auch sonst nicht viel, das den Film das Sehen wert machen würde. Die Handlung ist zwar halbwegs originell, aber zu einfach und kurz für einen ganzen Film. Fast jedes Gespräch wirkt gestelzt und gekünstelt und das Verhalten der Charaktere häufig schlecht nachvollziehbar. Trotz Daniel Radcliffe ist „Der Kurier – In den Fängen des Kartells“leider für die meisten nicht zu empfehlen.