Mr. Robot
(3. Staffel)
Sam Esmail darf stolz auf sich sein. Sein Erstlingswerk „Mr. Robot“bewegt sich erneut weit über dem Seriendurchschnitt und bombardiert den Zuschauer mit düsteren Zukunftsdystopien, taucht tief in die Psychen seiner Charaktere ein und wirft dabei abermals Fragen auf. Viele Fragen. Denn in den nächsten zehn Episoden rund um den Hacker Elliot (Rami Malek), der ungewollt in eine weltumstoßende Verschwörung gezogen wurde, wird es noch dramatischer und verwirrender als zuvor. Dabei schafft die Staffel einen guten Kompromiss aus ihren beiden Vorgängern und gleicht die Schwächen der Zweiten wieder aus. Denn diese war etwas zu steil in die großen Hintergrundorganisationen und Verschwörungen eingestiegen, wodurch das persönliche Drama beinahe absurd klein erschien. Auch die neue Staffel wagt viel und geht sogar noch einige Schritte weiter, doch sie behält Elliot fast immer im Fokus und macht seine Probleme mit Mr. Robot (Christian Slater) zum zentralen Thema für alle größeren Konflikte. Während seine Psyche weiter destabilisiert und auch andere Charaktere in moralische Zwickmühlen geraten, benutzt die Serie neue Stilmittel, um den Kontrast zwischen den Persönlichkeiten zu verdeutlichen. Erneut ist die Kameraarbeit ein ebenso großer Teil der Erzählung, wie die Figuren selbst. Ständig setzt sie die Darsteller in die untere Hälfte des Bildes oder ganz an den Rand, um ihre jeweilige Rolle und Position zu verdeutlichen. In der fünften Episode werden dann schließlich alle Register gezogen. In einer einzigen, ununterbrochenen Aufnahme, oder zumindest soll es den Eindruck erwecken, entfalten sich Ereignisse, die den Zuschauer mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzen lassen.