Paulus, der Apostel Christi
Das Christentum ist schon so lange eine Weltreligion, dass man fast vergessen hat, dass einst auch Christen einmal verfolgt wurden. „Paulus, der Apostel Christi“bringt den Zuschauer in die Zeit nachdem Nero Rom angezündet hat. Den Großbrand schob er den Christen in die Schuhe. Einer von jenen, die aufgrund des Kaisers Wahn zum Tode verurteilt im Gefängnis sitzen, ist Paulus (James Faulkner). Paulus war Apostel, wenn auch nicht einer der berühmten zwölf. Genau überliefert ist das Ende seines Lebens nicht, weshalb man im Film künstlerische Freiheit walten lässt. Um Paulus’ Lehren trotz der Gefangennahme in die Welt zu bringen und der gewaltsam verfolgten christlichen Gemeinde in Rom dringend benötigten Mut zu geben, stiehlt sich der griechische Arzt Lukas (James Caviezel) ins Gefängnis. Dort schreibt er die Worte des Apostels auf. Der Film zeigt die finsteren Zeiten: Man sieht beispielsweise, wie ein Mann auf dem Scheiterhaufen angezündet wird. Die Opfer beschränken sich nicht nur auf Erwachsene. Die gelegentliche Brutalität wirkt aber insofern gerechtfertigt, als dass sie zwei Dilemmata schildert: Zum einen, ob die Christen trotz der Gefahr in Rom bleiben sollten, und zum anderen, wie man unter solchen Bedingungen die Prinzipien von Vergebung, Hoffnung und Gnade hochhalten kann. Leider fällt der Spannungsbogen ziemlich flach aus. Optisch erinnert „Paulus, der Apostel Christi“an eine TV-Produktion. Einen reinen Unterhaltungsfilm sollte man hier nicht suchen. Allerdings finden einige interessante Gespräche statt, an denen geneigte Zuschauer durchaus Freude haben könnten.