Hunter x Hunter
(Vol. 1)
Trotz der großen Popularität, die „Hunter x Hunter“unter Anime-Fans im Allgemeinen und Fighting-Shonen-Fans im Speziellen genießt, fällt es schwer zu sagen, wodurch sich die Serie von der Genre-Konkurrenz eigentlich abhebt. An der Grundidee kann es eigentlich nicht liegen: „Hunter x Hunter“spielt in einer wüst zusammengewürfelten Fantasy-Welt, die mittelalterliche, übernatürliche und moderne Elemente kombiniert, ohne sie wirklich zu einem Ganzen zu machen. Eines der übernatürlichen Elemente stellt „Nen“dar, eine körpereigene, quasi-magische Energie, die es kundigen und begabten Menschen erlaubt, die Grenzen des menschlich Schaffbaren zu sprengen. Die privilegiertesten Menschen in dieser Welt sind die Hunter, welche sich zu einer Art Gilde zusammengeschlossen haben. Sie sind aber keineswegs nur Jäger, sondern Spezialisten für verschiedenste Dinge. Ihr gesellschaftlicher und politischer Einfluss ist immens. Kein Wunder, dass viele selbst Hunter werden wollen. Doch die Prüfungen, die abgelegt werden müssen, sind hart, die meisten Anwärter fallen früh durch.
Neubeginn der Kult-Serie
Auch Gon Freecss, der Held von „Hunter x Hunter“hat das große Ziel, in die Fußstapfen seines vermissten Vaters zu treten und selbst ein Hunter zu werden. In schöner Tradition anderer „Fighting Shonen“-Helden wie „Dragon Ball“-Protagonist Son Goku oder „One Piece“-Pirat Ruffy besitzt Gon außergewöhnliches Talent und Können im Übermaß, offenbar angeboren und nicht antrainiert. So fällt es ihm nicht schwer, die eigentlich unmöglich zu erfüllende Aufgabe zu meistern, die seine Tante ihm als Test gestellt hat, bevor sie ihn ziehen lässt. Gon macht sich alsbald auf den Weg nach Zaban City, dem Austragungsort der Hunter-Prüfungen, doch zeigt es sich, dass der Weg dahin schon Teil der Prüfungen ist und zahlreiche Hindernisse überwunden werden müssen. Für Gon stellt das aber alles kein Problem dar, und dank seiner netten, ansteckend enthusiastischen Art schließt er auch schon bald Freundschaften. Schließlich erreicht man Zaban City. Doch bevor die Prüfungen starten, versuchen einige hinterhältige Hunter-Aspiranten, lästige Konkurrenten wie Gon und seine zwei neuen Freunde Leorio und Kurapika auf unfeine Art auszuschalten. In diesem Fall ohne Erfolg, selbstverständlich. Die Prüfung kann also endlich beginnen! Mit 26 Episoden bildet die Hunter-Prüfung den ersten großen Handlungs-Bogen von „Hunter x Hunter“, die ersten 13 davon finden sich auf den zwei Blu-rays von Volume 1 der neu erschienenen Serienveröffentlichung. Es muss erwähnt werden, dass es sich hierbei um das 2011er Serien-Reboot von Studio Madhouse handelt, nicht um die kürzere Originalserie von 1999. Obwohl vor Genre-Klischees nur so überquellend, weiß die gerade in den Kämpfen hübsch animierte Serie durchaus zu unterhalten. Der sprudelnden Ideen-Vielfalt und den schrägen Designs eines „One Piece“oder „Soul Eater“hat das konventionellere „Hunter x Hunter“bislang nicht viel entgegen zu setzen. Allerdings ist bekannt, das der Titel im Gegensatz zu einigen Konkurrenten sein Pulver nicht gleich zu Beginn verschießt. Hoffnung besteht also, dass aus „nett“noch ein „großartig“wird.