Die Unbesiegten – Unconquered
Nordamerika in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Die USA sind noch nicht geboren und eine moderne, parlamentarische Verfassung mit demokratischen Bürgerrechten ist noch mehr als ein Jahrzehnt entfernt. Es sind die weißen Siedler und Pioniere, die in den sogenannten Gründerjahren den Entdecker- und Schaffensdrang sowie unbeugsamen amerikanischen Willen verkörpern, der später den Mythos der Nation begründen wird. So zumindest zeigt und zementiert es „Die Unbesiegten“. Männer wie der Armee-Kapitän Christopher Holden (Gary Cooper) erscheinen dort ehrbar, tatkräftig und voller Mannesmut. Schon auf der Überfahrt stellt er sich schützend vor die bildhübsche und unschuldig zur Sklaverei verurteilte Witwe Abby Hale (Paulette Goddard). Doch der skrupellose Waffenhändler Martin Carth (Howard da Silva) kann die junge Frau durch eine gemeine List in seinen Besitz zwingen. Zudem treibt er ein falsches Spiel gegen die wagemutien Siedler und verbündet sich dazu mit den im Film als blutdürstig dargestellten Indianern. Nur Holden kann es da noch gelingen, die dunklen Machenschaften Carths zu vereiteln, die Indianer zu vertreiben und die edle Schönheit aus ihrer Not zu befreien. „Die Unbesiegten“, gedreht 1947, ist voll und ganz ein Produkt seiner Zeit. Es ist eine Heldengeschichte des weißen Mannes in Amerika: mythisch aufgeladen und durchtränkt mit konservativen Werten sowie rassistischen und chauvinistischen Tendenzen. Für den ein oder anderen Hobbyfilmhistoriker mögen die aufwändigen Kostüme und Studiobauten und das altmodisch charmante Abenteuerflair auch heute noch ihren Reiz haben. Doch es bleibt ein fader Beidgeschmack.