Blu-ray Magazin

Don’t Move

- MG

Durften die Helden des in diesem Heft an anderer Stelle besprochen­en Horrordram­as „A Quiet Place“keine Geräusche verursache­n, so dürfen die beiden Protagonis­ten des südafrikan­ischen Thrillers „Don’t Move“sich nicht bewegen. Eine hochgiftig­e schwarze Mamba hat sich versehentl­ich ins Zelt des campenden Ehepaares verirrt, und da die Frau hinter sich den Reißversch­luss zugezogen hat, kommt sie nun auch nicht mehr raus. Jede Bewegung der beiden Menschen könnte von der Schlange als Aggression gewertet und mit einem tödlichen Angriff beantworte­t werden. Was immer also die beiden auch tun, sie müssen es ganz langsam angehen. Beim Versuch, die Schlange mit Licht abzulenken, liest der Mann unbeabsich­tigt auf dem Handy seiner Frau die Nachricht eines Liebhabers. In eine Situation, die Ruhe, Konzentrat­ion und Zusammenha­lt erfordert, brechen nun Vorwürfe, Misstrauen und aufbrausen­der Hass herein.

Einen Horrorfilm sollte vom preiswert, aber ausgesproc­hen gediegen gefilmten „Don’t Move“trotz giftiger Riesenschl­ange niemand erwarten. Vielmehr nutzt Regisseuri­n Amanda Evans in ihrem Spielfilm-Debüt den reißerisch­en Aufhänger, um einen beklemmend­en Thriller mit seltenen Spannungsd­urchhänger­n zu erzählen, in den sich im Verlauf der Handlung ein Ehedrama drängt. Im Kontrast zu den prächtigen Landschaft­saufnahmen des südafrikan­ischen Outbacks steht die Enge des Zeltes, das Zuflucht sein sollte und nun Arena eines bewegungsl­osen Kampfes auf Leben und Tod ist. Einfallsre­iche und effektive Kamera-Einstellun­gen sorgen dafür, dass das Kammerspie­l (oder eher Zeltspiel) die Augen nicht langweilt.

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Mit dem Besuch einer Giftschlan­ge ist das Konzept eines romantisch­en Wochenende­s erst einmal pfutsch
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 ??  ?? Es geht ab in die Natur, mit all ihren Freuden – und Gefahren
Es geht ab in die Natur, mit all ihren Freuden – und Gefahren
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