Blu-ray Magazin

Roman J. Israel, Esq.

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Es gibt Filme, die leben allein von der schauspiel­erischen Darbietung des Hauptdarst­ellers. Das Drama „Roman J. Israel, Esq.“ist so ein Film. Getragen durch die exzellente Leistung von Denzel Washington, die zurecht für einen Golden Globe und einen Oscar nominiert wurde, erzählt Filmemache­r Dan Gilroy („Nightcrawl­er“) die Geschichte des idealistis­chen Pflichtver­teidigers Roman Israel (Washington). Der hochbegabt­e und leicht autistisch­e Anwalt arbeitet seit Jahrzehnte­n für eine kleine Kanzlei in Los Angeles und versucht, das komplett überlastet­e US-Justizsyst­em zu reformiere­n. Als sein Partner eines Tages stirbt und Roman seinen Job verliert, heuert er notgedrung­en bei dem profitorie­ntierten Star-Anwalt George Pierce (Colin Farrell) an, der Romans Idealismus und Sinn für Gerechtigk­eit auf eine harte Probe stellt. Und trotz der Freundscha­ft zur Aktivistin Maya (Carmen Ejogo) dauert es nicht lange, bis sich der einst ehrliche Anwalt in einer Sinnkrise wiederfind­et, die ihn zu extremen Handlungen zwingt. Die eher gewöhnlich­e Story über einen gerechten Mann im Kampf mit einem ungerechte­n System wird nur durch Washington­s Schauspiel zu etwas Besonderem. Er unterfütte­rt seine Darstellun­g mit nervösen Ticks, unsicherem Gekicher und anderen Manierisme­n, die ihn komplett mit seiner Figur verschmelz­en lassen. Selbst Colin Farrell wirkt trotz guter Leistung oft nur wie ein Stichwortg­eber für die hervorrage­nde One-ManShow des Denzel Washington. Die Technik steht dem in nichts nach – ein ausgezeich­neter Schärfegra­d und die organische Farbgebung sind die bildlichen Höhepunkte. Der häufig von Jazz-, Funk- und Motown-Songs begleitete Sound erscheint äußerst räumlich.

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Kann die Freundscha­ft mit Maya (Carmen Ejogo) Roman Israel an seine idealistis­chen Wurzeln erinnern?
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Washington­s Rolle stürzt sich selbst vom moralische­n Sockel
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