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Young Sheldon: Interview mit Iain Armitage

Während die Großen in „The Big Bang Theory“schon ihre eigenen Familien gründen, gibt es in „Young Sheldon“die kindlichen Abenteuer des jungen Sheldon in Texas zu sehen. Wir trafen den Hauptdarst­eller Iain Armitage in Berlin und fragten ihn über Fliegen, D

- MIRIAM HEINBUCH

Teilst Du irgendwelc­he Interessen mit Sheldon, wie z.B. die Liebe zu Comicbüche­rn? Nun wir mögen beide keinen Sport, wir lieben beide Wissenscha­ft. Comicbüche­r mag ich nicht wirklich, aber ich liebe Bücher, wie er auch. Alles was Sheldon mag, ist irgendwie was ich mag, nur extremer. Also er liebt Wissenscha­ft mit seinem ganzen Herzen. Und ich mag Wissenscha­ft sehr. Ich denke es ist in etwa alles was er mag, aber weniger extrem. Warum trägt Sheldon eigentlich so gern Fliege? Ich bin mir gar nicht sicher. Es ist der selbe Grund, warum ich gern Fliege trage, es hat etwas damit zu tun, anständig und schick zu sein. Es hat einfach diese anständige Ausstrahlu­ng, die so Spaß macht und sich frisch und sauber anfühlt. Ich denke Sheldon liebt einfach die Perfektion daran, Fliegen und Krawatten zu haben, und das tue ich auch. Aber... es ist lustig, weil als es mit Sheldon losging, dachten wir, es wäre etwas Offensicht­liches, eine Fliege zu tragen, wie ich es immer tue, wobei ich in letzter Zeit gar nicht so oft Fliege getragen habe. Aber in letzter Zeit nach „Young Sheldon“habe ich ein paar neue Fliegen gekauft: Ich habe eine Berlin-Fliege, ich habe eine hölzerne Fliege die die Skyline von Berlin drauf hat, die ich liebe, und ich habe ein paar neue Fliegen, also werden wir sie definitiv tragen. Wie würdest Du Sheldons Beziehung zu Meemaw beschreibe­n? Stellen Sie sich Sheldon vor: Ein anständige­r, sauberer junger Mann. Er weiß alles über die Wissenscha­ft, er weiß alles über Mathematik. Sehr sauber, weiß worüber er redet, sehr selbstsich­er, und dann stellen Sie sich Meemaw vor. Eine Poker spielende, Bier trinkende Meemaw. Sie ist irgendwie Sheldons schlechte Seite, denke ich. Sie bringt Sheldon bei, etwas weniger korrekt zu sein. Sagen wir es so: Sie bringt Sheldon bei, wie man Wetten abschließt und immer gewinnt. Sagen wir sie bringt Sheldon alles bei, was er wissen müsste, sollte er jemals in ein

Kasino gehen. Das ist es, was Meemaw ihm beibringt. Sie bringt ihm alles bei, was nicht Sheldon ist Und was ist Dein liebster Familienmo­ment aus der Staffel? Alle Abendessen. Die Familien-Abendessen sind verrückt und lustig. Das ist die Zeit, wo man die ganze Familiendy­namik sehen kann, alle zusammen. Außerdem ist es die Zeit, wo die Leute, die das Prop-Food machen – es ist tatsächlic­h echtes Essen – ein großes Festmahl kochen. Ich liebe das Essen dort. Oft bestelle ich mir das Essen tatsächlic­h zum mitnehmen und sage: „Kann ich ein bisschen hiervon und ein bisschen davon haben?“. Dann nehme ich es mir und fange am Set an es zu essen. Aber... Oh, das Essen ist so gut.

Aber das ist die Zeit wo man wirklich sehen kann wie die ganze Familie zusammenko­mmt und sieht wie Sheldon versucht, sich zu seiner Familie zu verhalten – und auch, wie sie versuchen sich zu ihm zu verhalten. George redet dann über Football, Mary wird über die Kirche reden, Missy und Georgie werden darüber reden, Frösche in der Schule aufzuschne­iden, Sheldon redet über verrückte Mathe-Gleichunge­n und Meemaw redet über ihren neuen Freund. Es ist immer... man kann all diese Dinge passieren sehen, bei denen es lustig ist, es alles zusammenko­mmen zu sehen. Und tote Frösche,

Fußball, Kirche, Freunde und verrückte Mathe-Gleichunge­n sind nicht unbedingt die beste Kombinatio­n aller Zeiten, daher ist es lustig zu sehen wie sich das vermischt, wie das irgendwie an einander nippt, aber sich auch gegenseiti­g zuhört. Manchmal. Nicht oft. Es macht Spaß das zu sehen und zu hören. Du bist ja Theaterfan.

Aber was sieht sich

Iain Armitage denn so privat im Fernsehen an? Ich schaue nicht wirklich Fernsehen. Ich schätze ich mag es nicht wirklich. Es ist einfach nicht mein Ding. Ich bevorzuge es einfach, draußen zu spielen, was lustig ist. Es ist ironisch, dass ich es immer mag, nach draußen zu gehen und zu spielen. Und dass ich es nicht wirklich mag, Fernsehen zu schauen, da ich ja jetzt Sheldon spiele. Meine Rolle mag es auch noch gar nicht, rauszugehe­n, um zu spielen, und mag es generell nicht, zu spielen. Das ist nämlich kindlich, und das würde Sheldon nie tun. Die Handlung findet in den späten 1980ern statt. Was ist für Dich das Interessan­teste daran, in einer Show zu spielen, deren gezeigte Epoche Dir nicht vertraut ist? Alles. Es ist verrückt, die Geräte, die Computer damals. Können wir über die Computer reden? Weil die waren... ich könnte in einem schlafen. Die sind größer als mein Zimmer zuhause. Aber Sheldon muss in einer Folge all sein Wissen über Computer rezitieren, also ist es verrückt. Ich verstehe die Geräte von damals nicht wirklich. Sie waren mir definitiv fremd und der ganze Kram in Sheldons und Missys Zimmer war verrückt und die Farben!

Es war Orange und Grün und Gelb, das waren die wesentlich­en Farben der 1980er. So sieht es zumindest für mich aus. Da ist ein Kochbuch, das wir in der Küche haben, und Zoe (Mary) sagte, dass etwas mit den Bildern von Essen aus den 80ern ist, das einfach so unappetitl­ich ist. Ich weiß nicht ob es die Farben sind oder die Art wie es aussieht, aber es sieht alles so künstlich und unappetitl­ich aus. Essen wovon man heute schöne Fotos machen würde und es würde einem das Wasser im Mund zusammenla­ufen, in den 1980ern war ein Kochbuch nicht Appetit erregend. Es ist lustig zu sehen, wie sehr sich alles verändert hat. Ein bisschen, als würde man in die Vergangenh­eit reisen. Ihr wurdet ja mal in einer Talkshow mit Gegenständ­en aus den 1980er Jahren konfrontie­rt. War das das erste Mal, dass Du eine Diskette gesehen hast? Ich kann immer noch nicht nachvollzi­ehen, was eine Diskette ist. Ich kann es immer noch nicht. Ich glaube das könnte das erste Mal gewesen sein. Ich hatte Bilder von den verrückten Geräten gesehen, aber ich hatte nicht daran geglaubt, bis ich tatsächlic­h eines gesehen habe.

Wenn man Bilder von Wölfen sieht, denkt man, die sind süß und fluffig. Wenn man einem direkt gegenübers­teht, ist es etwas anderes. Wenn man die Computer sieht denkt man: Die können so nicht aussehen, die sind so seltsam. Die sind überholt und verrückt. Warum würde jemand einen Computer so aussehen lassen? Dann sieht man einen und denkt... (Schweigen) Vielen Dank für das Gespräch.

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 ??  ?? „Big Bang Theory (Staffel 11)“: Gleiche Frisur, gleiche Hobbys, mehr Macken, knapp 30 Jahre später
„Big Bang Theory (Staffel 11)“: Gleiche Frisur, gleiche Hobbys, mehr Macken, knapp 30 Jahre später
 ??  ?? „Young Sheldon“: Jungdarste­ller Iain Armitage ist Jim Parsons Kult-Figur nicht unähnlich
„Young Sheldon“: Jungdarste­ller Iain Armitage ist Jim Parsons Kult-Figur nicht unähnlich
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 ??  ?? Der Hauptdarst­eller Iain Armitage beim Gespräch in Berlin im Hotel Adlon, so adrett und ordentlich wie der junge Sheldon selbst
Der Hauptdarst­eller Iain Armitage beim Gespräch in Berlin im Hotel Adlon, so adrett und ordentlich wie der junge Sheldon selbst

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