Blu-ray Magazin

Earthquake

- FT

Am 7. Dezember 1988 erschütter­te ein Erdbeben der Stärke 6,9 die armenische­n Städte Spitak, Leninakan, Stepanawan, Kirowakan sowie über 300 Siedlungen, tötete geschätzt mindestens 25000 Menschen und machte mehr als eine halbe Million Menschen obdachlos. Vor der Kulisse dieses schrecklic­hen Ereignisse­s inszeniert­e Regisseur Sarik Andreasyan („Guardians“, „Survival Game“), der im Jahr des Unglücks in Armenien geboren wurde und inzwischen zu den erfolgreic­hsten Filmemache­rn Russlands gehört, einen Katastroph­enfilm, der wie ein Kleinstadt-Drama beginnt. Ein Vater, der seinen Schwiegers­ohn nicht akzeptiert, eine junge Frau, die nicht verkuppelt werden will, ein junger Mann, dessen Eltern bei einem Auto-Unfall starben … und ein heimkehren­der, ehemaliger Oberstleut­nant, der das damalige Unfall-Auto lenkte. Allein dieses Konfliktpo­tenzial könnte mehrere Dramen füllen, doch bereits in der 15. Filmminute kommt es zum folgenschw­eren Erdbeben, das die Dramen anders auflöst, als es ohne diese Extremsitu­ation passiert wäre. Selbstvers­tändlich erscheinen einige Szenen wie aus einem Roland-Emmerich-Film, insbesonde­re während des Erdbebens gibt es einen heroischen Moment, der als Spektakel inszeniert wurde. Dennoch fehlen hier glückliche­rweise die Helden, die im letzten Augenblick dem Untergang entkommen. Obwohl die Effekte gelungen sind, liegt der Fokus zudem stärker auf dem menschlich­en Drama, das sich nach dem Beben entfaltet: Der Angst vor der Kälte, der fehlenden Versorgung, den verunglück­ten Verwandten und Freunden. Visuell bietet die armenische Produktion gestochen scharfe Bilder, die viel Authentizi­tät transporti­eren.

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Auch wenn der Film nicht ohne Pathos und Klischees auskommt, wirken die Menschen geerdeter als in den üblichen Hollywood-Katastroph­en-Filmen
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Das Heldentum wird mit der eigenen Aufopferun­g verbunden
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