American Animals
Es gibt Filme, die brauchen keine kreativen Drehbuchautoren, um eine haarsträubende Gangstergeschichte zu erschaffen, sondern lediglich das wahre Leben. Bart Laytons True-Crime-Thriller „American Animals“erzählt die Geschichte von Spencer Reinhard (Barry Keoghan) und Warren Lipka (Evan Peters), die 2004 versuchten, einige äußerst wertvolle Kunstbücher aus der Universitätsbibliothek von Kentucky zu stehlen. Auf den ersten Blick scheint alles so einfach, da die Bücher lediglich von einer Bibliothekarin (Ann Dowd) in einem abgetrennten Bereich des Gebäudes bewacht werden. Mit einem fragwürdigen Halbwissen über Überfälle aus zahlreichen Gangsterfilm à la „Ocean’s Eleven“schmieden die beiden Studenten mit ihren Kommilitonen Chas Allen (Blake Jenner) und Eric Borsuk (Jared Abrahamson) einen vermeintlich wasserdichten Plan. Doch was im Film oftmals so leicht erscheint, hat leider wenig mit der wirklichen Welt zu tun. Wer an dieser Stelle auf einen actiongeladenen Mainstream-Gaunerfilm hofft, könnte enttäuscht werden. Der Clou des Films ist vielmehr die charismatische Umsetzung einer wahren und ernsten Begebenheit. Layton integriert die echten Kommentare der realen Personen in das Geschehen und setzt deren unterschiedliche Erinnerungen gezielt in der Handlung ein. Das ähnelt gelegentlich mehr einer guten Dokumentation als einem klassischen Thriller. Dennoch ist die Umsetzung erfrischend anders und gut gelungen, sodass der Film wie eine sehr lebendig erzählte, durchaus temporeiche und spannende Geschichte wirkt. Das unterstreicht auch der gut abgestimmte Soundtrack. Generell können Bild und Ton überzeugen.