Star Blazers 2199
The Movie 1: A Voyage To Remember
Ach, was waren das noch für Zeiten in den 1980ern. Als sich der riesige Erfolg der legendären Anime-Weltraum-Serie „Macross“abzeichnete und die Produzenten das Erfolgskonzept ins Kino bringen wollten, übernahmen sie zwar das Grundkonzept der Serie, produzierten aber einen komplett neuen Anime. Dessen Drehbuch wurde von der Pike auf neu geschrieben, Zeichnungen und Animationen trugen den Ansprüchen der großen Leinwand Rechnung, weswegen „Macross – Do You Remember Love“auch heute noch als wunderschöner Klassiker des Genres gilt. Ähnliches wird dem ersten Kinofilm zur Animeserie „Star Blazers 2199“sicher nicht passieren, denn „A Voyage To Remember“ist nur ein Zusammenschnitt der Vorlage. Zugegeben, die visuelle Präsentation war schon bei der Serie kinoreif, allerdings offenbart die sprunghafte Erzählweise voller Lücken die Natur des Films. Vom verwirrenden Einstieg direkt in die Schlacht um Pluto (welcher in Episode 6 der Serie stattfindet) über die steifen Off-Kommentare, die Handlungs-Löcher überbrücken sollen, bis zu den schablonenhaften Charakteren lässt sich selten übersehen, dass wir es hier nur mit Bruchstücken einer größeren Geschichte zu tun haben. Im Vergleich zu den „Attack On Titan“-Filmen wurde doppelt soviel Material aus der Serie in die gleiche Laufzeit gesteckt, was einfach überfordert. Insbesondere, da lieber bei Story und Charakterentwicklung als bei den Weltraumschlachten gespart wurde. Das macht „A Voyage To Remember“zu einer zwar attraktiv anzuschauenden, aber auch verwirrenden Space Opera, vor der man lieber der großartigen Serienvorlage den Vorzug geben sollte.