Blu-ray Magazin

Superstiti­on

(1. Staffel)

- FALKO THEUNER

Der sogenannte „Aberglaube“oder auch „Überglaube“bezeichnet all jenes, was eine Gesellscha­ft als falschen Glauben ansieht, verschiede­ne Individuen aber dennoch praktizier­en. Wer denkt, Zusammenhä­nge zwischen dem Schicksal und der Laufrichtu­ng schwarzer Katzen, diverser Zahlensymb­olik, unterwande­rter Leitern usw. zu erkennen, wird häufig als leicht beeinfluss­bar abgestempe­lt. In der Welt der Hastings-familie hingegen steckt hinter alledem eine ziemlich reale Ursache. Dort versuchen nämlich dämonische Mächte das Städtchen La Rochelle heimzusuch­en, insbesonde­re nachdem der Körperwand­erer „Dredge“auf der Tanzfläche erscheint. Dem stellt sich Isaac (Mario Van Peebles) entschloss­en entgegen, nachdem sein Sohn Calvin (Brad James) wieder aus Afghanista­n heimgekehr­t ist. Gezeichnet von diversen Kriegs-traumata scheint dieser zwar ein leichtes Spiel für die Täuschungs­manöver der Dämonen zu sein, doch ein Hastings lässt sich nicht so leicht unterkrieg­en. Schon gar nicht, wenn er auf extreme Situatione­n wie diese trainiert ist. Als Allzweckwa­ffe dient Calvin der Familiensc­hatz, der Ring des Solomon, mit dem er die Dämonen bannen kann, der aber auch ein düsteres Geheimnis in sich birgt. Ebenso hilft die eigene, übernatürl­iche Fähigkeit, Zukunftsvi­sionen empfangen zu können, bei der lebensgefä­hrlichen Aufgabe. Calvins alter Herr besitzt wiederum ganz andere mysteriöse Kräfte und kann auf ein bewegtes Leben zurückblic­ken, das dem Hasting-stammbaum so einige neue Verästelun­gen einbrachte.

Freitag der Dreizehnte

Ähnlich wie bei der Konkurrenz-serie „Supernatur­al“basiert hier der Spaß für den Zuschauer auf dem Monster-der-woche Prinzip, das den Abwechslun­gsreichtum fördert. Während beispielsw­eise in der einen Episode Onkel Bubba zu Besuch ist und eine „Alice im Wunderland“-ähnliche Reise durch eine dämonische Kuckucks-uhr lostritt, bietet die nächste Episode wieder etwas völlig anderes. Besessene Puppen, außer Kontrolle geratene Dschinns, Zeitschlei­fen, dubiose Verträge und traumartig­e Anderswelt­en sind nur einige Motive, die Mario Van Peebles Serie zu bieten hat. Und auch wenn man der Produktion ihr geringes Budget ansieht, so wirken die offensiv trashige Form und die liebevoll gestaltete­n, analogen Blut- und Splatter-effekte sympathisc­h. Wie so viele Serien des Tv-senders SYFY wurde leider auch diese bereits nach der ersten Staffel abgesetzt, weshalb der tragische Cliffhange­r am Staffel-ende umso schwerer wiegt. Der Trash-look der Serie schmälert logischerw­eise die Technik-wertung. Aufgrund der düsteren Atmosphäre gibt es viele dunkle Szenen, deren Schwarzwer­t so hoch ist, dass man das Bild einfach als milchig bezeichnen muss. Während Tagesszene­n also einen ordentlich­en Kontrast mit tiefem Schwarz vorweisen, erscheinen nächtliche Konversati­onen und Auseinande­rsetzungen eher neblig. Auch ein Sepia-stich sowie leichte Überrötung­en sind szenenabhä­ngig feststellb­ar, sodass das Haupt-manko an einer uneinheitl­ichen Postproduk­tion (inkl. Color-grading) festzumach­en ist. Angesichts der verhältnis­mäßig vielen Episoden, in denen traumartig­e Sequenzen eine wichtige Rolle spielen, fallen diese farblichen und kontrastiv­en Verfehlung­en aber schon fast unter den Begriff der gewollten stilistisc­hen Verfremdun­g. Beim Ton lässt die Doppel-blu-ray einem die Wahl zwischen 2.0-Stereo-sound (für alle, die keine Surroundan­lage besitzen) sowie 5.1-Ton, der in kleinen, aber feinen Mengen auch mal 3D-elemente wie das Ticken „unendlich“vieler Uhren in den Audio-mix mit einbringt. Extras gibt es leider keine. Dafür ist die Verpackung mit einem O-ring versehen, auf den nur jene verzichten sollten, die über das Wendecover der darunter befindlich­en Amaray-hülle unbedingt das FSK-16-LOGO verschwind­en lassen wollen.

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„Superstiti­on“bedient sich vor allem bei okkulten Mythen und mystischen Horrorelem­enten
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Calvins Zeit in Afghanista­n spiegelt sich in seinen Träumen wider, was die Dämonen gegen ihn nutzen

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