A Tale Of Two Sisters
Regisseur Kim Jee-woon ist heute eher für seine spektakulär inszenierten Actionfilme wie „The Last Stand“bekannt, „A Tale Of Two Sisters“zeigt jedoch, dass er auch beklemmenden Grusel meisterlich zu erzeugen versteht. Die Teenagerin Su-mi (Soo-jung Lim) kehrt nach dem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt zu ihrer Familie aufs Land zurück. Das Einleben fällt Sumi
schwer. Alpträume, in denen sie der Geist ihrer verstorbenen, leiblichen Mutter verfolgt, plagen ihre Nächte. Dann macht sie auch noch eine Entdeckung, die das Misstrauen ihrer Stiefmutter gegenüber zu bestätigen scheint. Und immer stärker wird der Eindruck, die Geister ihrer Alpträume könnten real sein. Der erlesen fotografierte „A Tale Of Two Sisters“erweist sich als reich gefülltes Meisterwerk, das die Grenzen seines Genres mit Leichtigkeit transzendiert, ohne sie zu verraten. Denn zu gruseln vermag der Film wie kaum ein zweiter, mal subtil mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung im Schatten, mal mit Sound-attacken, die das Blut in den Adern gefrieren lassen. Aber der Horrorklassiker von 2003 definiert sich vor allem über seine vielschichtigen Charaktere, zeichnet das Porträt einer Familie mit Problemen, die gleichsam vertraut und einzigartig wirken. Neben den exzellenten Darstellerleistungen und der schlanken, punktgenauen Regie tragen auch der exzellente Soundtrack und die akzentuierte Tonmischung viel zur Wirkung bei. Die neue Blu-ray entspricht sowohl hinsichtlich des Bildes und Tons als auch des reichhaltigen Bonusmaterials der vergriffenen 2014er Veröffentlichung von 3L, liegt nun aber im Mediabook vor, dessen Buchteil manch interessantes Detail zu verraten hat.