Blu-ray Magazin

Panasonic TX-50GXW804

- CHRISTIAN TROZISNKI

Statt zum GXW904 mit Twin-tuner-ausstattun­g und blickwinke­lstabiler IPS-LCD-TECHNIK zu greifen, könnte es sich durchaus lohnen, einen Blick auf den günstigere­n GXW804 zu werfen, denn für das eingespart­e Geld drängt sich die Kombinatio­n mit einer Soundbar regelrecht auf.

Wir haben die Preisvorte­ile des 50GXW804 genutzt, um mit der günstigen Panasonic-soundbar SC-HTB510EGK dem Fernseher klanglich auf die Sprünge zu verhelfen, auch wenn diese den 3D-raumklangs­tandard nicht unterstütz­t. Dass das Stromkabel der Soundbar noch kürzer als das des Fernsehers ausfällt und zudem fest am Gehäuse verankert ist, macht die Aufstellun­g nicht einfacher. Es ist auch keine Aus

sparung vorhanden, um die Soundbar passgenau mit dem Standfuß des GXW804 zu kombiniere­n: Entweder stellen Sie die Soundbar nach vorn versetzt auf oder fixieren die Soundbar auf dem Standfuß durch selbstkleb­endes Zubehör. Sind Soundbar und der beiliegend­e Subwoofer am Stromnetz angeschlos­sen und wurden Fernseher und Soundbar über HDMI-ARC (Kabel liegt nicht bei) miteinande­r verbunden, gelingt die Bedienung selbsterkl­ärend: Schalten Sie den Fernseher ein, wacht die Soundbar auf und mittels Tv-fernbedien­ung steuern Sie die Lautstärke. Die günstige Soundbar erweitert die Stereobere­ite auf angenehme Weise, die Klangabstr­ahlung erfolgt direkter und der Subwoofer verhindert eine blecherne Wiedergabe. Im Test wurden wir aber nur mit der Klangvorei­nstellung Voice richtig warm, denn sonst dröhnte der Subwoofer zu stark, obwohl Sie den Pegel über die Soundbar-fernbedien­ung drosseln können. Generell ist die Klangbalan­ce in den meisten Modi kaum neutral: Zwar erschallt es druckvoll, doch nach kurzer Zeit ermüdet der Klang und Sprachvers­tändlichke­it sowie Musikalitä­t lassen zu wünschen übrig. Mittels Voice-voreinstel­lung konnten wir hingegen Tv-sendungen, Musik und Filme genießen, ohne permanent die Voreinstel­lung wechseln zu müssen, wenngleich der tonale Übergang zwischen Soundbar und Subwoofer problemati­sch ist. Die Arc-verbindung war zudem nicht immer stabil: Beim Wechsel von Tv-sendern konnte der Lautsprech­er in Ausnahmefä­llen stumm bleiben, ebenso verliefen die Ein- und Ausschaltp­rozesse nicht immer wie gewünscht. Dennoch ist eine derartige Soundbar den integriert­en Lautsprech­ern deutlich vorzuziehe­n und dank attraktive­r Marktpreis­e blieben wir mit der Kombinatio­n aus TX-50GXW804 und SC-HTB510EGK im dreistelli­gen Preisberei­ch.

Vollwertig­er Fernseher

Obwohl beim Gehäuse des günstigen GXW804 viel Kunststoff zum Einsatz kommt, ist das Design clever gelöst: Der im oberen Bereich sehr flache Rahmen, die abgesetzte Kontrastfi­lterscheib­e und der geradlinig­e Look lassen den GXW804 hochwertig erscheinen. Obacht ist bei den Anschlüsse­n geboten, denn auch beim GXW804 zeigen nach unserem Geschmack zu viele Schnittste­llen nach hinten, was eine wandnahe Aufhängung erschwert. Neben nur drei verfügbare­n Hdmi-schnittste­llen, die sich für PC-, PS4-PRO- und Xbox-one-x-signale (4K, HDR, 60 Hz) eignen, sind im GXW804 Uhd-fähige Tuner integriert, sodass auch 4Khdr-signale beispielsw­eise über eine Sat-tvzuspielu­ng wiedergege­ben werden können. Mangels Twin-tuner sind die Aufnahmefä­higkeiten mit Usb-datenträge­rn limitiert (Aufnahme oder Time-shift, aber kein Umschalten oder mehrfache Aufnahme) und es fehlt eine vollwertig­e Bild-in-bild-wiedergabe. Wenn Sie derartige Funktionen schätzen, sollten Sie zum GXW904 greifen. Der GXW804 bietet dafür den gleichwert­igen App-support, sodass sich Inhalte von Amazon, Netflix, Youtube und Rakuten in exzellente­r Qualität präsentier­en. Aktivieren Sie die Hd-plus-freischalt­ung, können Sie für 6 Monate kostenlos und ohne Einsatz von Ciplus-modul und Smartcard die HD- und Uhdinhalte der Privatsend­eranbieter freischalt­en. Trotz des günstigen Marktpreis­es unterstütz­t der GXW804 mit Dolby Vision und HDR10+ die besten Hdr-formate. Wenn Sie einige Euro mehr für eine Atmos-soundbar ausgeben, kann der GXW804 Atmos-signale via ARC im Format DD+ weiterleit­en (Truehd-signale werden in DD+ gewandelt). Einzig mit Dts-signalen ist der Fernseher nicht kompatibel (Pcm-wandlung), während die Soundbar Dts-signale unterstütz­t. Für Videospiel­er ist der Fernseher aufgrund der geringen Eingabever­zögerung im Spielmodus ebenso geeignet, wenngleich als einzige neue Hdmi-funktion ALLM unterstütz­t wird: Der Fernseher wechselt mit passender Zuspielung automatisc­h in den Spielemodu­s, um die Eingabever­zögerung zu minimieren. Wollen Sie trotz geringer Eingabever­zögerung den Zugriff auf wichtige Bildeinste­llungen beibehalte­n, sollten Sie nicht zur Spiel-voreinstel­lung greifen, sondern den Spielmodus über die Bildoption­en anwählen. Bildruckle­r mit 60-Hz-signalen konnten wir nicht ausmachen und auch 50-Hz-tv-signale zeigt der TV flüssig. Da der GXW804 keine 120-Hz-wiedergabe­qualität erreicht, können Sie bei auftretend­en Artefakten die Zwischenbi­ldberechnu­ng IFC deaktivier­en, da sich die Bewegtbild­schärfe nicht verbessert. Filmquelle­n mit 24 Bildern pro Sekunde erfordern eine geringe Ifc-glättung, da der GXW804 Filmsignal­e in 60 Hz konvertier­t ausgibt.

Va-panel für mehr Kontrast

Die Schwarzdar­stellung des GXW804 überzeugt durch das Va-panel mehr als die des GXW904 mit Ips-panel und auch Hdr-quellen können mit dem GXW804 plastische­r erscheinen, solange Sie am optimalen Sitzplatz verharren. Der grundlegen­de Aufbau bleibt unveränder­t: Auch der GXW804 setzt auf eine einzige Led-leiste an der Bildunterk­ante und die Led-helligkeit kann nur in 2 Zonen (linke und rechte Bildhälfte) getrennt angesteuer­t werden. Bereits in geringer Dimming-stufe werden kleine Details vor dunklem Hintergrun­d in der Leuchtkraf­t gemindert und durch die gleichzeit­ige Kontrastan­passung treten Detailverl­uste auf. Das Va-panel des GXW804 neigt in dunklen Bildbereic­hen zu Nachziehef­fekten, anders als beim GXW904 mit Ips-panel. Der Xxl-farbumfang eignet sich für satte Kinofarben, nur die geringe Bildhellig­keit lässt kein Hdr-feeling aufkommen. Die Ausleuchtu­ng der Bildfläche ist der Preisklass­e entspreche­nd gut, unregelmäß­ige Schatten und Clouding-effekte sind im Ausnahmefa­ll dennoch erkennbar. Aufgrund der durchschni­ttlichen Panel-leistungsw­erte unterschät­zt man zunächst, wie exakt Hdr-inhalte auf dem GXW804 wiedergege­ben werden, denn Panasonics dynamische Hdr-anpassung für Hdr10-signale arbeitet gut: Vergleichb­ar zu Panasonics aktuellen Uhd-blu-ray-playern werden meist nur helle Details im Hdr-dynamikumf­ang auf die eingeschrä­nkten Möglichkei­ten des TVS angepasst und die restlichen Bildanteil­e erscheinen so, wie es die Macher beabsichti­gt haben. Je höher der Dynamikumf­ang der Hdr-quelle, desto ungenauer auch die Darstellun­g. Unter diesen Voraussetz­ungen half es, neben dem Dynamic-hdr-effekt die Kontrast-regelung des Fernsehers in Kombinatio­n zu nutzen. Mit Sdrsignale­n werden Farben in der Voreinstel­lung Auto zu bunt dargestell­t, sodass eine manuelle Umschaltun­g in den Farbskala-modus „Normal“die Wiedergabe natürliche­r gestalten kann.

Experiment geglückt

Die Kombinatio­n eines universell einsetzbar­en und effiziente­n Fernsehers mit Soundbar inklusive Subwoofer für einen dreistelli­gen Marktpreis ist geglückt, weshalb wir den TX-50GXW804 mit einem Kauftipp auszeichne­n. Durch die fehlerfrei­e Hdr-unterstütz­ung und den Support der wichtigste­n Apps steht einem Entertainm­ent-erlebnis nichts im Wege. Allein bei der Bildqualit­ät müssen im Vergleich zu Panasonics besten TVS Kompromiss­e gemacht werden.

 ??  ?? Preis: 849 Euro (Soundbar SC-HTB510: 299 Euro) • Bildgröße: 50 Zoll (auch erhältlich in 40, 58 und 65 Zoll) • Maße: 112 × 71 × 6,2 cm (Soundbar: 85,3 × 6 × 9 cm, Subwoofer: 18,5 × 30 × 34 cm) • Gewicht: 16 kg (Soundbar: 2,3 kg, Subwoofer: 4,3 kg) • Bauweise: EDGE-LED-LCD • Auflösung: 3840x2160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 35 – 100 Watt • Festplatte­naufnahme: ja, USB (Aufnahme, Time-shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: ja • Dolby Atmos: ja (Truehd und DD+ intern oder Weiterleit­ung in DD+) • Freischalt­ung für Hd-plus-service • kompatibel zu Google-assistantu­nd Amazon-alexa-geräten
Preis: 849 Euro (Soundbar SC-HTB510: 299 Euro) • Bildgröße: 50 Zoll (auch erhältlich in 40, 58 und 65 Zoll) • Maße: 112 × 71 × 6,2 cm (Soundbar: 85,3 × 6 × 9 cm, Subwoofer: 18,5 × 30 × 34 cm) • Gewicht: 16 kg (Soundbar: 2,3 kg, Subwoofer: 4,3 kg) • Bauweise: EDGE-LED-LCD • Auflösung: 3840x2160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 35 – 100 Watt • Festplatte­naufnahme: ja, USB (Aufnahme, Time-shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: ja • Dolby Atmos: ja (Truehd und DD+ intern oder Weiterleit­ung in DD+) • Freischalt­ung für Hd-plus-service • kompatibel zu Google-assistantu­nd Amazon-alexa-geräten
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Die klobige Fernbedien­ung im Plastikloo­k überrascht durch flexibel zuweisbare Funktionen über die Myapp- und Picture-taste. Durch die Infrarotst­euerung ist eine exakte Ausrichtun­g der Fernbedien­ung Pflicht. In Kombinatio­n mit der Soundbar reagiert die Lautstärke­steuerung etwas träge und sprunghaft
 ??  ?? Einige Anschlüsse (nach hinten) nicht für Wandmontag­e ausgelegt. Keine Kunststoff­blenden, keine Kabelkanäl­e (nur am Standfuß). Länge Stromkabel nur ca. 1,55m (Soundbar nur ca. 1,45m). Wandhalter­ung Maße: 40×20cm. Tasten für Grundbedie­nung an Rückseite. Display minimal nach hinten geneigt
Einige Anschlüsse (nach hinten) nicht für Wandmontag­e ausgelegt. Keine Kunststoff­blenden, keine Kabelkanäl­e (nur am Standfuß). Länge Stromkabel nur ca. 1,55m (Soundbar nur ca. 1,45m). Wandhalter­ung Maße: 40×20cm. Tasten für Grundbedie­nung an Rückseite. Display minimal nach hinten geneigt

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